Hannover/Kiel. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein sind auch am zweiten Streiktag jeweils mehrere Hundert Ärzte an kommunalen Kliniken in den Ausstand getreten. Sprecher beider Landesverbände der Interessenvertretung Marburger Bund betonten dazu, sie rechneten spätestens am Donnerstag mit einer Ausweitung des Arbeitskampfes in Norddeutschland.

In Schleswig-Holstein werden Krankenhäuser quer durch alle Landesteile bestreikt, in Niedersachsen trifft es vorerst vor allem die Region Hannover, wo an jedem Tag Dutzende von Operationen abgesagt werden müssen. Der Marburger Bund hat bislang für alle betroffenen Kliniken Notdienstvereinbarungen abgesprochen.

Die Ärzte verlangen fünf Prozent mehr Gehalt sowie bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld für Nacht- und Wochenenddienste. Nach ihren Angaben fehlen bereits jetzt 5000 Mediziner an den Kliniken, drohen mittelfristig Versorgungsprobleme. Neben den beiden Stadtstaaten Hamburg und Berlin ist lediglich Brandenburg nicht betroffen von dem ansonsten bundesweiten Arbeitskampf.