Im Bremer Klinikum-Mitte wurden zwei Frühgeborene positiv auf ESBL-Klebsiellen getestet. Woher die Keime stammen, ist bislang noch unklar.

Bremen. Bei zwei Frühchen im Bremer Klinikum-Mitte sind resistente Keime entdeckt worden. Die Frühgeborenen seien gesund und würden keine Infektionszeichen aufweisen, sagte eine Kliniksprecherin am Donnerstag. Der Junge und das Mädchen seien vor gut einer Woche zur Welt gekommen und nun in ein isoliertes Zimmer verlegt worden. Bei einem dritten Frühgeborenen steht das Laborergebnis der Routineuntersuchung noch aus. Dieses Kind wurde auf der Station isoliert.

Alle anderen Kinder sind den Angaben zufolge in den vergangenen zwei Tagen negativ getestet worden. Insgesamt liegen auf der Frühgeborenen-Intensivstation jetzt noch sieben Babys.

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Die Klinik habe vorsorglich umfangreiche Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Das Gesundheitsamt wurde ebenso bereits eingeschaltet wie das Deutsche Beratungszentrum für Hygiene in Freiburg. Auch das Robert-Koch-Institut soll informiert werden.

Bei der Routineuntersuchung wurden ESBL-Klebsiellen nachgewiesen. Das sind den Angaben zufolge Keime, die bestimmte Resistenzen gegen Antibiotika aufweisen. Derzeit werde noch untersucht, ob es sich dabei um Keime eines identischen Stammes handelt.

Woher die Keime stammen, ist unklar. "Wir werden weiterhin die höchsten Sicherheitsmaßnahmen einhalten, um alle theoretisch denkbaren Möglichkeiten einer Ausbreitung auszuschließen“, erklärte Gesundheit-Nord-Geschäftsführer Diethelm Hansen.

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Die entsprechenden Proben seien bereits zur näheren Prüfung weitergeleitet worden. Die Ergebnisse sollen in rund drei Wochen vorliegen. Derzeit ist den Angaben zufolge auch nicht klar, ob es sich um den gleichen Keimstamm wie im vergangenen Jahr handele.

Seit April 2011 hatten sich im Klinikum-Mitte mehrere Neugeborene mit einem multiresistenten Darmkeim angesteckt. Drei Babys starben an der Infektion. (dpa)