Lauenburg. Am Birnbaumkamp sitzen die Neubürger im Dunkeln. Was ein anderer Bauträger an der Juliusburger Landstraße besser macht.

Die Stimmung ist etwas aufgeladen, das Desaster um die noch immer nicht abgeschlossene Erschließung im Wohngebiet Birnbaumkamp hat in politischen Gremien der Stadt für Diskussionen gesorgt. Dabei geriet auch ein Vertragsentwurf zur Erschließung des kleinen Baugebietes Juliusburger Landstraße in den Fokus. Im Ausschuss für Bau- und Stadtplanung erging der Beschluss, der Entwurf müsse nachgebessert werden. Jetzt ist die Angelegenheit auf einem gut Weg.

Juliusburger Landstraße: Der Erschließungsvertrag ist auf dem Weg

Wenn am 5. Dezember der vorgelegte Entwurf für den Erschließungsvertrag im Ausschuss die erwartete breite Mehrheit findet, „ist der Drops längst gelutscht“, wie ein Insider sagt. Die notwendigen Erschließungsarbeiten liefen auf Hochtouren.

In dem kleinen Areal nördlich des Wohngebietes Grabenkoppel gegenüber vom Umspannwerk sind 27 Grundstücke geplant. Derzeit werden Sielleitungen im Straßenraum verlegt. Bald sollen die notwendigen Straßenbau- und Asphaltierungsarbeiten folgen.

„Vorgelegt Unterlagen waren unvollständig“

„Sind die Unterlagen nachgebessert, gibt es keinen Grund, die Zustimmung zu verweigern“, bestätigt André Peylo, stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses. Angesichts der langwierigen Probleme mit dem Erschließungsträger Werratal für das vielfach größere Plangebiet Birnbaumkamp sei es jedoch sinnvoll, ausreichend Vorsorge zu treffen, so der Sozialdemokrat. „Die von der Verwaltung zunächst vorgelegten Unterlagen waren unvollständig.“

Das Wohnbaugebiet Birnbaumkamp gleicht in großen Teilen bis heute einer Baustelle: Kurzfristig soll eine Notbeleuchtung installiert werden. Auch Oberflächenentwässerung und der Zustand von Straßen und Wegen sind für viele Bewohner ein Ärgernis.
Das Wohnbaugebiet Birnbaumkamp gleicht in großen Teilen bis heute einer Baustelle: Kurzfristig soll eine Notbeleuchtung installiert werden. Auch Oberflächenentwässerung und der Zustand von Straßen und Wegen sind für viele Bewohner ein Ärgernis. © Elke Richel | Elke Richel

Er habe Gespräche geführt mit Ausschussmitgliedern und dem Vorsitzenden, sagt Lauenburgs Stadtplanungschef Christian Asboe. Einen Vergleich zwischen dem im Plangebiet Juliusburger Landstraße tätigen Erschließungsträger und der Firma Werretal hält Asboe für unpassend: „Die Firma M & E Immobilen GmbH ist ein in Lauenburg ansässiges und bekanntes Unternehmen. M & E hat nicht nur bereits die Bürgschaftssumme hinterlegt, die Erschließung läuft bereits.“

Erschließungsarbeiten laufen bereits auf Hochtouren

Auch der Ausschussvorsitzende Christian Stockfisch (CDU) sieht Welten zwischen den Unternehmen: Während die Birnbaumkamp-Bewohner teils seit Jahren auf die Fertigstellung von Straßen und Oberflächenentwässerung warten, wie auch auf eine akzeptable Straßenbeleuchtung, „laufen im Plangebiet Juliusburger Landstraße die Tiefbauarbeiten inzwischen auf Hochtouren“.

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„Macht das Wetter denen keinen Strich durch die Rechnung, wollen sie bereits Ende März 2023 die fertiggestellten Straßen übergeben, dann brauchen wir uns über Baustraßen nicht mehr unterhalten“, so der Rechtsanwalt. Bezüglich des Erschließungsvertrages mit M & E sieht der Fachjurist keine Probleme. „Der Vertrag entspricht bundesweit gültigen Standards.“

„Ohne Kristallkugel bleibt nur, Bürgschaften aktuell anzupassen“

Dass Regelungen für Bürgschaften angepasst werden müssen, liege andererseits in der Natur der Sache, stellt Christian Stockfisch klar. „Leider verfügt niemand von uns über eine Kristallkugel, die uns frühzeitig sagt, wie sich Material- und Baupreise entwickeln.“