Lauenburg. Vor der Bürgermeisterwahl am 6. November fühlen wir den Bewerbern auf den Zahn. Heute geht es um Information und Bürgerbeteiligung.
Fragt man die Lauenburger, was sie sich vom neuen Bürgermeister oder der neuen Bürgermeisterin wünschen, hört man meist den Wunsch nach mehr Transparenz von Entscheidungen und neuen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung.
Dabei gab es durchaus auch in der Vergangenheit Formen der Bürgerbeteiligung. In mehreren Zukunftswerkstätten haben Lauenburger das Bild von einer lebenswerten Innenstadt entworfen. Zwei Jugendkonferenzen und 2019 sogar eine Jugendbefragung sollten Erkenntnisse bringen, was die Stadt für die jungen Lauenburger lebenswert macht. Die Ergebnisse der Beteiligungsrunden sind weitgehend im Sande verlaufen. In unserer letzten Folge der Kandidateninterviews fragen wir Thorben Brackmann (CDU), Anne-Marie Hovingh (SPD) und den Einzelkandidaten Patric Hoffmann: „Lauenburger mit ins Boot holen – aber wie?“
Sie alle haben sich die verbesserte Transparenz von Entscheidungsprozessen ins Wahlprogramm geschrieben. Nicht alle Pläne gehen auf. Manchmal ändern sich die Rahmenbedingungen, manchmal gibt es Verzögerungen. Wie werden Sie die Bürger über den aktuellen Arbeitsstand laufender Projekte informieren?
Torben Brackmann: Für die bessere Information aller Lauenburger werde ich unterschiedliche Medien nutzen: Zeitungen, die Homepage der Stadt, soziale Medien und auch einen Glaskasten „Amtliche Bekanntmachungen“ im Zentrum der Stadt. Darüber hinaus werde ich als Bürgermeister meine hohe Präsenz in der Stadt aufrechterhalten und regelmäßig bei Vereinen, Unternehmen und auf dem Wochenmarkt anzutreffen sein.
Anne-Marie Hovingh: Als Bürgermeisterin werde ich analoge sowie digitale Möglichkeiten nutzen, um die Bürgerinnen und Bürger zu informieren. Ich werde klassisch in Zeitungen über meine Arbeit berichten und darüber hinaus auf Facebook und Instagram sowie in einer digitalen Bürgersprechstunde. Außerdem werde ich regelmäßig zu Kaffee und Kuchen einladen und auf dem Wochenmarkt für Gespräche zur Verfügung stehen.
Patric Hoffmann: Natürlich ist es nach wie vor wichtig, über die klassischen Printmedien die Bürger zu informieren. Aber auch die Webseite der Stadt kann noch mehr ein wirksames Informationsmedium werden. An mindestens zwei Standorten in Lauenburg kann ich mir außerdem digitale Informationstafeln vorstellen. Neben allgemeinen Informationen über die Stadt sollte da auch Aktuelles aus Politik und Stadtverwaltung abgerufen werden können.
Welche Kanäle wollen Sie im Falle Ihrer Wahl nutzen, um zu erfahren, was den Bürgern und Bürgerinnen von Lauenburg besonders auf den Nägeln brennt?
Thorben Brackmann: Nichts ersetzt den persönlichen Kontakt. Daher werde ich auch in Zukunft viel zu Fuß und mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs sein. Darüber hinaus werde ich im Rathaus und über Telefon, E-Mail und die sozialen Medien erreichbar sein. Es macht mir viel Freude, so präsent und ansprechbar in meiner Heimatstadt unterwegs zu sein.
Anne-Marie Hovingh: Bei Bürgersprechstunden, auf dem Wochenmarkt oder bei Kaffee und Kuchen können mir die Bürgerinnen und Bürger ihre Sorgen, Nöte und Wünschen im direkten Austausch mitteilen. Auf Facebook oder Instagram eignet sich die Kommentarfunktion für einen Austausch, und auch mein Wahlkampftelefon werde ich in einen direkten Draht zur Bürgermeisterin umwandeln.
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Patric Hoffmann: Ich werde nach wie vor den direkten Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen. Außerdem habe ich mir im Falle meiner Wahl vorgenommen, mindestens einmal im Jahr zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung einzuladen. Wer daran teilnimmt, erfährt aus erster Hand, welche aktuellen Projekte gerade in Arbeit sind, wie es voran geht und warum es manchmal hakt. Natürlich möchte ich dabei auch erfahren, was den Lauenburgern auf den Nägeln brennt.
Sie alle werden von einer Partei oder Wählergemeinschaft unterstützt oder gehen als Einzelkandidat ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Um im Falle der Wahl Ihre Vorstellungen umsetzen zu können, brauchen Sie politische Mehrheiten. Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit den Fraktionen der Stadtvertretung vor?
Thorben Brackmann: Zu allen Parteien der Lauenburger Stadtvertretung habe ich einen guten Kontakt und bin schon vor der Veröffentlichung meiner Kandidatur ehrlich und aktiv auf alle Fraktionen zugegangen. Durch die Unterstützung der CDU und der FDP sowie der Wählergemeinschaft Unser Lauenburg verfüge ich schon jetzt über breiten Rückhalt, der für die Umsetzung von Projekten notwendig ist. Nach der Wahl werde ich einen regelmäßigen offenen Austausch mit allen Fraktionen pflegen.
Anne-Marie Hovingh: Ich würde die Fraktionen zu regelmäßigen Treffen einladen und den direkten Austausch fördern. Durch meine langjährige Tätigkeit als Bezirksabgeordnete in Hamburg-Altona weiß ich, dass ein offener Austausch sowie ein vertrauensvoller und respektvoller Umgang miteinander das Fundament für gute politische Entscheidungen sind. In diesem Sinne wünsche ich mir die Zusammenarbeit mit der Stadtvertretung.
Patric Hoffmann: Es ist ein Vorteil, dass ich keiner Partei verpflichtet bin. Daher habe ich beste Voraussetzungen für eine gute Zusammenarbeit mit allen Fraktionen der Stadtvertretung. Ich bin für Harmonie, aber auch für klare Worte. Das Wichtigste ist, dass alle Politiker zuerst das Wohl der Bürgerinnen und Bürger im Sinn haben und erst dann ihr Parteiinteresse.