Lauenburg. Der 48-Jährige aus Krüzen ist der vierte Bewerber und geht als unabhängiger Kandidat ins Rennen. Wo seine Schwerpunkte liegen.
Am 6. November dieses Jahres ist Bürgermeisterwahl in Lauenburg. Etwa 9000 Wahlberechtigte dürfen dann entscheiden, wer ab 1. April nächsten Jahres in die Fußstapfen von Andreas Thiede tritt. Nach Thorben Brackmann (CDU), Anne-Marie Hovingh (SPD) und Niclas Fischer (Lauenburger Wählergemeinschaft) wirft jetzt ein vierter Bewerber seinen Hut in den Ring.
Patric Hoffmann dürfte vor allem den Lauenburger Freizeitkickern kein Unbekannter sein. Der 48-Jährige, der mit seiner Frau und seinem elfjährigen Sohn in Krüzen lebt, ist leidenschaftlicher Fußballer, Trainer und 2. Vorsitzender der Fußballabteilung der LSV. „Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit kenne ich viele Lauenburgerinnen und Lauenburger. Ich weiß, was ihnen auf den Nägeln brennt“, sagt er.
Vier Bewerber für die Wahl am 6. November
Da er keine Partei oder Wählergemeinschaft im Rücken hat, muss er derzeit Unterschriften sammeln. Nur wenn 115 Wahlberechtigte seine Kandidatur unterstützen, wird diese vom Wahlleiterausschuss zugelassen. „Die Resonanz bestärkt mich in meiner Entscheidung“, versichert er.
Derzeit arbeitet Patric Hoffmann als Kontrolleur für Seegüter im Hamburger Hafen. Davor war er Zeitsoldat, unter anderem als Ausbilder bei der Bundeswehr. „Wir Hafenarbeiter sind bekannt für klare Worte. Bei der Bundeswehr habe ich Führungserfahrung gesammelt und auf dem Fußballplatz geht ohne Teamgeist nichts“, sagt er. Diese Erfahrungen möchte er als Bürgermeister einbringen.
Ehrenamt stärken und Sportanlagen öffnen
Eine Sache liegt Patric Hoffmann naturgemäß besonders am Herzen: „Ich sehe, mit wie viel Engagement sich viele Lauenburger ehrenamtlich einbringen. Sei es im Freizeitsport, in der Kultur oder in der Jugendarbeit“, sagt er. Als Bürgermeister möchte er sich dafür einsetzen, den Vereinen und Organisationen der Stadt bestmögliche Bedingungen zu schaffen. Auch bei der Schaffung von Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sieht er Nachholbedarf. „Wir haben schöne Sportplätze und müssen eine Möglichkeit finden, dass sie nachmittags geöffnet werden“, meint er.
Derzeit beschäftige er sich vor allem damit, welche aktuellen Projekte bereits angeschoben wurden und wie der jeweilige Arbeitsstand ist. „Da bin ich im Moment Lernender. Ich halte nichts davon, Menschen im Wahlkampf das Blaue vom Himmel zu versprechen“, sagt er.
Die Bürger hätten einen Anspruch darauf, ernst genommen zu werden. „Da muss man ihnen dann auch ehrlich sagen, warum manche Dinge nicht so klappen, wie geplant“, hat er sich vorgenommen.
Bürgersprechstunden und ein festgelegtes Bürgerbudget
Zuhören, das möchte Patric Hoffmann auch, sollte er die Bürgermeisterwahl für sich entscheiden können. „Ich finde es wichtig, dass der Bürgermeister ansprechbar ist und keine Versprechungen macht, die er nicht halten kann.“
Bürgersprechstunden würde er regelmäßig anbieten. Für eine gute Idee hält er auch die Einführung eines Bürgerbudgets, so wie es vielerorts eines gibt. Dabei wird im Haushalt eine bestimmte Summe eingeplant, über dessen Verwendung ein Bürgerbeirat nach Vorschlägen entscheidet. „Ich bin dafür, die guten Ideen, die es gibt, nicht verloren gehen zu lassen“, sagt Hoffmann. Ihm sei klar, dass er dafür die Politik ins Boot holen muss. „Ich bin kein Politiker und nicht parteigebunden. Ich möchte mit allen Fraktionen der Stadtvertretung auf Augenhöhe zusammenarbeiten“, hat er sich vorgenommen.
Info: Gemeindewahlausschuss entscheidet über Kandidaturen
Über die Zulassung der Kandidaten und Kandidatinnen zur Bürgermeisterwahl am 6. November 2022 entscheidet der Gemeindewahlausschuss. Dieser kommt am Freitag, 16. September, 14 Uhr im Haus der Begegnung (Fürstengarten 29) zur öffentlichen Sitzung zusammen.
Der Gemeindewahlausschuss setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen. Stimmberechtigt sind:
Andreas Thiede (Bürgermeister)
Heike Bergmann (Bürgervertreterin)
Elke Burkhart (Bürgervertreterin)
Heidemarie Harris (Stadtvertreterin, SPD)
Gerhard Pehmöller (Stadtvertreter, CDU)
Jörg Sönksen (Stadtvertreter, SPD)
Uwe Steinfatt (Stadtvertreter, LWG)
Christian Stockfisch (Stadtvertreter, CDU)
Christine Taucher (Stadtvertreterin, CDU)
Weist der Gemeindewahlausschuss einen Wahlvorschlag ganz oder teilweise zurück, so können die Vertrauenspersonen und der Wahlleiter nach Bekanntgabe der Entscheidung bis zum 48. Tag vor der Wahl Beschwerde erheben. Über die Beschwerde ist spätestens am 45. Tag vor der Wahl zu entscheiden.
Erreicht während der Bürgermeisterwahl am 6. November keiner der zugelassenen Kandidaten oder Kandidatinnen die absolute Mehrheit, so kommt es zu einer Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern mit den meisten Stimmen. Diese ist für Sonntag, den 27. November 2022 festgelegt.