Lauenburg. Lauenburg. Jugendliche zeigten Lauenburger Politikern, was sie sich wünschen: Sauberkeit, Handyzonen an Schulen und offene Sporthallen.
So schnell sind in einem Lauenburger Ausschuss die ersten Tagesordnungspunkte wohl noch nie abgehandelt worden. Nach nur fünf Minuten waren die Regularien abgehakt – und es wurde gleich lebendig. Etwa 20 Jugendliche waren gekommen, um mit den Mitgliedern des Ausschusses für Bürgerangelegenheiten, Soziales, Jugend und Sport die Ergebnisse der Jugendbefragung (wir berichteten) weiterzuentwickeln.
Schulsozialarbeiterin Meike Pedemonte brachte zu Beginnt erst einmal Bewegung in die Teilnehmer. Sie sollten sich nach Wohnort in der Stadt oder ihren Interessen im Raum gruppieren – so entstanden gleich Gespräche. Und es wurde klar: Hier bleibt niemand an seinem Sitz kleben. An fünf verschiedenen Tischen ging es um die Themen Sauberkeit/Gesamteindruck der Stadt, öffentliche Räume und Plätze, Angebote für Freizeit und Hobby, Schule sowie Sonstiges. „Jeder darf bei drei Themen mitarbeiten“, erläuterte Stadtjugendpflegerin Friederike Betge.
Half-Pipe für Skate und Fahrräder
Schnell sammelten sich auf den großen Papierblättern Kritik, Ideen und Anregungen. Eine Half-Pipe für Skater und Fahrräder malte Conrad Rebner (9) auf. Klaus Lindges (SPD) fände es toll, wenn es im Winter wieder eine Möglichkeit zum Eislaufen gäbe – wie früher schon einmal. Viele junge Teilnehmer wünschten sich mehr Angebote für Jugendliche. „Ich habe sechs Jahre lang Hip Hop im Verein gemacht, aber das kostet 40 Euro pro Monat und ist einfach zu teuer, darum musste ich aufhören“, erzählte Lina Rowlin (13). Fazit von Schulsozialarbeiterin Meike Pedemonte: „Die Kinder sind in Lauenburg gut versorgt. Aber für die etwas älteren fehlt es an Angeboten in der Stadt.“
Ein großer Punkt ist für junge Lauenburger die Sauberkeit in ihrer Stadt. Diskutiert wurde dabei unter anderem über Konsequenzen, die eine weggeworfene Zigarettenkippe für die Verursacher haben müssten, über Plakate, die auf Mülltrennung und Mülleimer hinweisen, und auch über ein Verbot von Plastiktüten.
Nach den Herbstferien geht es weiter
Lara Marie Behning vom Kinder- und Jugendbeirat moderierte am Tisch „Schule“ und freute sich: „Da sind heute super Ideen zusammengekommen, zum Beispiel für ein Spielgerät im Schulwald und für Handyzonen an den Schulen.“ Priorität habe an der Albinus-Gemeinschaftsschule zurzeit aber das gemeinsame Vorgehen gegen Vandalismus auf den Toiletten, berichtete die 14-Jährige, die auch Schülervertreterin ist.
Die Ergebnisse sollen nun ausgewertet werden. Nach den Herbstferien ist ein weiteres Treffen geplant, kündigte Stadtjugendpflegerin Friederike Betge an. „Vor zehn Jahren hat es schon einmal eine Jugendbefragung gegeben. Danach ist nichts passiert. So soll es diesmal nicht laufen“, versprach der Ausschussvorsitzende Uwe Frensel.