Geesthacht. 2002 schlossen sich drei Krankenhäuser zusammen, um Patientinnen der Region viele Anlaufstellen zu bieten. Jetzt wurde gefeiert.
Das Brustzentrum Herzogtum Lauenburg ist bei den Patientinnen sehr beliebt. Etwa 5000 Patientinnen wurden in den vergangenen Jahren dort operiert. Und erneut hat es Höchstnoten bei der Patientinnenbefragung erhalten. Dabei ist einer der Hauptkriterien die Möglichkeit der wohnortnahen Behandlung, wie der neueste Qualitätsbericht belegt. Eine Bewertung, die stolz machen kann und ein Anlass zum Feiern sein kann – wie auch das 20-jährige Bestehen, das jetzt gebührend begangen wurde.
Der Geburtstag des Brustzentrums wurde in der Kantine des Johanniter Krankenhauses Geesthacht mit hohem Besuch gefeiert. Als Gäste waren die Kreisabgeordnete und FDP-Fraktionsvorsitzende Judith Gauck sowie die stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende Andrea Tschacher und Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze dabei. Auch Brigitte Wiech, die die Selbsthilfegruppe „Leben mit Krebs“ in Schwarzenbek leitet, war anwesend.
20 Jahre Brustzentrum Herzogtum Lauenburg in Geesthacht gefeiert
Vor 20 Jahren schlossen sich das Johanniter Krankenhaus Geesthacht, das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg und das Krankenhaus Reinbek St. Adolf-Stift als gleichberechtigte Partner zum Brustzentrum Herzogtum Lauenburg zusammen. Im Jahr 2012 kam als vierte kooperierende Klinik das Bethesda Krankenhaus Bergedorf hinzu.
Für die Patientinnen hat der Zusammenschluss nur Vorteile. 31 Kooperationspartner sind unter dem Dach zusammengefasst. So wird das gesamte Behandlungsspektrum bei Brustkrebs abgedeckt. Für die Betroffenen gibt es so gleich mehrere Anlaufstellen in der Region, die bei den individuellen Bedürfnissen helfen.
Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei Frauen
Brustkrebs ist mit etwa 30 Prozent aller Krebsfälle die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Aktuell stellen Ärztinnen und Ärzte ungefähr 69.000 Mal im Jahr die Diagnose Mammakarzinom bei einer Frau. Zusätzlich werden jedes Jahr etwa 6000 Vorstufen von Brustkrebs gefunden. Auch Männer können Brustkrebs bekommen, Allerdings betrifft dies nur etwa 1 Prozent aller diagnostizierten Brustkrebsfälle.
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„Eine Frau mit der Diagnose Brustkrebs muss weder aufgrund einer solchen Erkrankung sterben noch Beeinträchtigungen in der Lebensqualität und der Lebenserwartung hinnehmen. Allerdings hängt alles von einer frühzeitigen Diagnose und einer optimalen Behandlung ab“, betont Dr. Klaus von Oertzen, Chefarzt der Frauenklinik im Johanniter-Krankenhaus Geesthacht und Sprecher des Brustzentrums. Einmal erkannt und behandelt, stehen die Chancen auf Heilung sehr gut. Knapp 90 Prozent der Patientinnen sind nach fünf Jahren noch am Leben.
Vorsorge ist wichtig
Die Experten raten dazu, dass Frauen etwa alle drei Monate ihre Brust selbst abtasten. Dies sollte allerdings nicht zur Zeit der Periode erfolgen, da auch die Brust – wie der übrige Körper – auf hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus reagiert. Während des Duschens sei ein guter Zeitpunkt, die Brust abzutasten, da sie durch das Duschgel geschmeidig ist und man so Unregelmäßigkeiten leichter ertasten kann.
20 Prozent der Tumore seien jedoch nicht tastbar, da sie entweder zu klein sind oder weil Gewebe oder Ähnliches davorliegt. Die Empfehlung lautet, die Routinechecks bei Ärzten unbedingt wahrzunehmen. .
Wer Interesse an der Selbsthilfegruppe von Brigitte Wiech hat: Die Gruppe trifft sich jeden 2. Montag im Monat von 17 bis 19 Uhr im DRK-Zentrum Schwarzenbek. Informationen gibt es unter 04544 / 89 12 43).