Geesthacht. Am Dösselbuschberg, Zufahrt zu drei Schulen, sind Verkehrsinseln zurückgebaut worden. „Hält sich ohnehin kaum jemand an Tempo 30“.
Aktuell ist es noch verhältnismäßig ruhig am Dösselbuschberg. Doch wenn am Montag, 28. August, die Schule nach den Sommerferien auch in Geesthacht wieder beginnt, wird der Verkehr auf der wichtigen Verbindungsstraße und Zufahrt zu drei Schulen besonders morgens wieder brummen. Im Zuge der seit Februar laufenden Verlegung einer Fernwärmeleitung durch die Stadtwerke waren einige der Fahrbahnverschwenkungen zurückgebaut worden. Aber war das auch sinnvoll? Das hinterfragen jetzt zumindest die SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister und SPD-Ratsmitglied Christine Backs, die in der Nähe wohnt.
„Mich hat eine Nachbarin angesprochen. Hier würde sich ohnehin kaum jemand an Tempo 30 halten, und das habe ohne die Verschwenkungen zugenommen. Wir sind der Auffassung, dass die Verwaltung das im Auge behalten sollte“, sagt Christine Backs. Konkret spricht sie von dem östlichen Bereich des Dösselbuschbergs zwischen der Einmündung Ilenweg bis zur Hansastraße.
Verkehrsinseln auf Weg zu drei Geesthachter Schulen zurückgebaut
Hier sind zwei kleine Verschwenkungen weggefallen sowie eine Sprunginsel an der Einmündung zum Ilenweg, die Schulkindern die Überquerung der Straße erleichtert hat. An der Stelle stand vormals auf zwei Seiten eine Ampel. Nach einer Umgestaltung der Ampelanlage ist nur die westliche Ampelseite geblieben.
Während des Pressetermins vor Ort mischt sich Anwohnerin Anna Franke, die mit Hündin Nisi gerade Gassi geht, ins Gespräch ein. „Hier rasen die wie die Bekloppten, und sie haben auch die falsche Ampel weggenommen. Viele Schüler gehen hier einfach quer über die Kreuzung“, sagt die Anwohnerin. Hintergrund: An dieser Stelle kommen die allermeisten Schüler aus östlicher Richtung (von der Hansastraße) und einige davon nehmen halt den kürzesten Weg, anstatt den Umweg über die sicherere Ampel zu wählen.
Unterbrechungsfreien Verkehrsfluss gewährleisten
Weiterer Aspekt: Durch die weggefallenen kleinen Verkehrsnasen parken noch mehr Pkw am Rand – und das bis an die Einmündungen heran. „Wer aus dem Schäferberg raus will, kann nichts mehr sehen“, hat Anna Franke beobachtet. Eigentlich gilt fünf Meter in jede Richtung einer Einmündung ein Parkverbot. Hier sollte mit gestrichelten Markierungen gearbeitet werden, die das Parken verbieten.
In Abstimmung mit der Stadtverwaltung waren die Verschwenkungen im Zuge der Bauarbeiten entfernt worden. „Damit soll künftig ein unterbrechungsfreier Verkehrsfluss gewährleisten werden“, lautete die Begründung. Im Falle der verschwundenen großen Verkehrsinsel vor der Einmündung zum Dialogweg, wo zuvor die Rechts-vor-Links-Regelung ad absurdum geführt worden war, war dies auch sinnvoll.
Mit Messgeräten mahnen und Daten sammeln
„Wir sind im Ausschuss ja auch über die Maßnahmen informiert worden. Wir wussten also, was passiert. Aber dennoch sollte man jetzt doch noch mal genauer hinschauen“, wünscht sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Petra Burmeister. Wie das geschehen könnte, darüber haben sich Burmeister und Backs auch schon Gedanken gemacht. Die Stadt könne ihre Geräte einsetzen, die die Geschwindigkeit messen. „Die sollte man zum Schulanfang bewusst vor den Schulen aufstellen“, sagt Burmeister.
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Die Messgeräte teilen durch einen roten oder grünen Smiley Autofahrern mit, ob sie zu schnell oder in angemessener Geschwindigkeit fahren. Oder sie messen ohne Anzeige still im Hintergrund. Auch das Verkehrsaufkommen kann damit gezählt werden. „Dann hätte man zumindest mal Zahlen und Daten als Handlungsgrundlage“, sagt Petra Burmeister. Schließlich wird der Dösselbuschberg nicht nur von Anliegern der Schulen genutzt, sondern auch als nördliche Umfahrung des Geesthachter Stadtzentrums.
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Eine kostengünstige Variante sei es, so Christine Backs, große farbige Schulweg-Piktogramme auf die Fahrbahn zu malen. „Viele wissen gar nicht, dass im ganzen Dösselbuschberg Tempo 30 gilt. Die denken immer, das beginnt erst am Ilenweg“, sagt Backs.
Die Verlegung der Fernwärmeleitung, damit schließen die Stadtwerke Geesthacht die Bertha-von-Suttner-Schule und die Grundschule in der Oberstadt ans städtische Fernwärmenetz an, liegt derweil im Zeitplan. Aktuell ist der Dösselbuschberg zwischen Ilenweg und Am Ilensoll gesperrt. Im ersten Teilabschnitt wird bereits in der kommenden Woche asphaltiert. Bis Ende September, und damit so lange wie im Frühjahr geplant, soll die gesamte Maßnahme abgeschlossen sein. Derzeit ist eine Umleitung durch den Ilenweg und Am Ilensoll eingerichtet. Dafür ist die sonst geltende Einbahnstraßenregelung in Am Ilensoll aufgehoben.