Geesthacht. Der Dösselbuschberg ist Zufahrt zu drei Schulen und dem Oberstadttreff. Der Grund für die Sperrung und wo die Umleitung verläuft.

Seit ein paar Tagen verkünden Verkehrsschilder an Hansastraße und Marksweg von dem in einer Woche verkehrstechnisch beginnenden Ungemach in Geesthacht. „Dösselbuschberg gesperrt. Umleitung folgen ab 13.02.2023“ steht darauf. Was die Schilder nicht verraten: Die wichtige Verbindungsstraße und Zufahrt zu drei Schulen sowie zum Oberstadt-Treff wird bis zu acht Monate lang für den Automobilverkehr abschnittsweise voll gesperrt.

Teilweise werden Umleitungen durch Wohngebiete eingerichtet, im letzten Bauabschnitt ist eine Durchfahrt durch den Dösselbuschberg nicht möglich. Grund für die Sperrungen: Die Stadtwerke Geesthacht verlegen von der Hansastraße kommend eine neue, etwa 900 Meter lange Fernwärmeleitung, mit der die Bertha-von-Suttner-Schule und die Grundschule in der Oberstadt an das Fernwärmenetz angeschlossen werden sollen.

Dösselbuschberg: Wichtige Verbindungsstraße abschnittsweise gesperrt

Stephan Wollschläger, Bereichsleiter Infrastruktur bei den Stadtwerken Geesthacht, an der Bertha-von-Suttner-Schule am Dösselbuschberg.  
Stephan Wollschläger, Bereichsleiter Infrastruktur bei den Stadtwerken Geesthacht, an der Bertha-von-Suttner-Schule am Dösselbuschberg.   © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Damit sind dann alle Geesthachter Schulen bis auf die Waldschule in Grünhof an die Wärmeversorgung der Stadtwerke angeschlossen. Zudem werden über den Dösselbuschberg die Kita Marksweg und die Wohnungen auf dem Heinrichshof angeschlossen. Die Kosten der gesamten Maßnahme beziffern die Stadtwerke mit rund 900.000 Euro.

Aber auch Privatleute am Dösselbuschberg können auf Fernwärme umstellen. „Wir werden auf die Anwohner gezielt zugehen“, sagt Stephan Wollschläger, Bereichsleiter Infrastruktur bei den Stadtwerken Geesthacht. Die Preise hängen dabei von der individuellen Länge der Leitung auf dem Privatgrund ab. Zudem habe die Vonovia Interesse bekundet, ihre Mietwohnungen am Dösselbuschberg ans Netz anzuschließen.

Arbeiten sollen am 13. Februar beginnen, auch Busse betroffen

Schilder weisen schon auf die anstehenden Sperrungen hin.
Schilder weisen schon auf die anstehenden Sperrungen hin. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Die Arbeiten sollen am Montag, 13. Februar, beginnen. Zunächst wird die Straße zwischen dem Kreuzungsbereich an der Hansastraße und der Einmündung zum Ilenweg für Autos gesperrt. Fuß- und Radwege bleiben befahrbar. Die offizielle Umleitungsstrecke für den motorisierten Verkehr läuft von der Hansastraße über Worther Weg, Uhrbrookring und einen kurzen Teil vom Ilenweg und umgekehrt. Betroffen sind auch die Schulbuslinien 8891, 8892, 8893, 8894, 8897 sowie der Nachtbus 639.

Am Uhrbrookring sowie in einem Teil des Ilenwegs gilt in dieser Zeit ein absolutes Halteverbot auf der Fahrbahn (gilt nicht für Parkbuchten). Der kürzere Umleitungsweg ausschließlich durch den Ilenweg eignet sich laut Geesthachter Verkehrsaufsicht wegen der dortigen Verkehrsbuchten nicht als Trasse, ist aber normal befahrbar.

Zunächst zwischen Hansastraße und Ilenweg gesperrt

So verläuft die offizielle Umleitung während des ersten Bauabschnitts.
So verläuft die offizielle Umleitung während des ersten Bauabschnitts. © HA Grafik, HA Infografik, F. Hasse | Frank Hasse

Für den ersten Bauabschnitt sind rund zwei Monate angesetzt. Um eine große Leitung zu verlegen, durch die später heißes Wasser vom Blockheizkraftwerk am Barmbeker Ring fließt, muss die Fahrbahn geöffnet werden. Die Arbeiten führt die örtliche Firma Geestra-Bau durch. „In Abstimmung mit der Stadt Geesthacht wird zudem im Verlauf der Trasse ein Teil der Verschwenkungen im Dösselbuschberg entfernt, um zukünftig einen unterbrechungsfreien Verkehrsfluss zu gewährleisten“, teilen die Stadtwerke mit.

Wie viele und welche wegfallen soll im Verlauf der Arbeiten besprochen werden. Hintergrund: Alle 150 bis 200 Meter wird die Fernwärmeleitung die Straßenseite wechseln. Aus Blickrichtung Hansastraße geht es zunächst auf der linken Seite los, und jede Verkehrsbucht im Weg wird zunächst abgebaut. „Buchten mit Bäumen nehmen wir aber nicht weg“, sagt Wollschläger.

Echte Probleme warten bei weiteren Bauabschnitten

Im Zuge der Arbeiten sollen einige Verkehrsbuchten am Dösselbuschberg wegfallen.
Im Zuge der Arbeiten sollen einige Verkehrsbuchten am Dösselbuschberg wegfallen. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Erst richtig „spannend“ wird die Baustelle am Dösselbuschberg im weiteren Baufortschritt. Für Abschnitt zwei wird die Straße zwischen Ilenweg und Am Ilensoll gesperrt. In dieser Zeit soll der Verkehr über die schmale Straße Am Ilensoll rollen und für diese Zeit die dortige Einbahnstraßenregelung aufgehoben werden.

In Abschnitt drei ist zwischen Dialogweg und Finkenweg keine Durchfahrt möglich. Wie dann mit der städtischen Ringbuslinie 239 verfahren wird, die über den Dösselbuschberg verläuft, ist noch offen. Klar ist indes, dass der Parkplatz an der Bertha-von-Suttner-Schule später umgebaut werden muss, weil die Schulbusse nicht mehr die Straße abfahren können. Um Platz zum Rangieren zu schaffen, werden Verkehrsinseln am Schulzentrum zurückgebaut sowie mindestens 13 Parkplätze gesperrt.

Lösung für Zufahrt zum Dialogweg noch offen

Im zweiten Bauabschnitt am Dösselbuschberg muss der ganze Verkehr durch die Straße „Am Ilensoll“ (im Bild rechts) geleitet werden. Dafür wird die Einbahnstraße vorübergehend aufgehoben.
Im zweiten Bauabschnitt am Dösselbuschberg muss der ganze Verkehr durch die Straße „Am Ilensoll“ (im Bild rechts) geleitet werden. Dafür wird die Einbahnstraße vorübergehend aufgehoben. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Wie die Zufahrt zum Dialogweg gewährleistet wird, an dem Hachede-Schule, Oberstadt-Treff und das im Bau befindliche Verwaltungszentrum Süd des Kreises liegen, stellt derweil noch ein logistisches Problem dar. Die Hachede-Schule ist eine Förderschule, die Kinder kommen aus dem ganzen Südkreis in Kleinbussen. Möglicherweise kann die Hachede-Schule über eine neue Feuerwehrzufahrt angefahren werden. Die ist aber auch noch im Bau.

Übrigens: Die öffentlichen Gebäude im Dialogweg sollen später auch ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. „Aber ob wir das noch in diesem Jahr schaffen, kann ich nicht versprechen“, sagt Stephan Wollschläger. Insgesamt ist für die Arbeiten ein Zeitraum bis zum 30. September angesetzt. Die Stadtwerke gehen von „voraussichtlich“ sechs bis sieben Monaten aus.