Geesthacht. Rund 3000 Gäste tummelten sich gut gelaunt in Grünhof-Tesperhude. Auch leichtes Nieseln vor der Hauptattraktion störte nicht.

Grünhof-Tesperhude atmete auf: Am Sonnabend erlebte der beliebte Klönschnack am Dieck nach langer Pause endlich sein ersehntes Comeback. Drei Jahre lang war das Teichfest in Grünhof-Tesperhude wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Zuvor ließ die Freiwillige Feuerwehr die Fontänen traditionell immer am dritten Sonnabend im August laufen, und das schon seit 1983.

Nun ließen die Blauröcke die Fontänen wieder sprudeln. Rund 3000 Zuschauer tummelten sich um den Teich, um das farbenfrohe Spektakel zu sehen. Die Veranstaltung verlief friedlich. Polizei, der zehnköpfige Sicherheitsdiensttrupp und die sieben DLRG-Rettungskräfte, die unter der Leitung des ehemaligen Lauenburger Bundestagsabgeordneten Norbert Brackmann im Einsatz waren, hatten zum Glück nicht viel zu tun.

Teichfest Grünhof-Tesperhude lockte Tausende Besucher zum Klönschnack

Rund 30 Stunden Arbeit investierten die Feuerwehrleute für die Vorbereitungen. Beispielsweise wurde eine Stromkabellänge von einem Kilometer verlegt, dazu kam eine Schlauchlänge von 1125 Meter.

Auf dem Festplatz standen mit Lichterketten geschmückte Buden, die die Besucher mit Speisen und Getränken versorgten. Alles war gut durchdacht, auch die reichlich vorhandenen Dixie-Toiletten waren gut zu erreichen – und zu erkennen. Die Blauröcke hatten vor den Toiletten einen sogenannten Powermoon – einen Leuchtballon – installiert, der das Areal taghell erleuchtete.

Ein gigantischer Goldregen aus Feuer erleuchtete den Teich

Die Licht- und Pyroeffekte der Feuerwehr begeisterten die Besucher. Koordiniert wurde das Lichtermeer per Funk.
Die Licht- und Pyroeffekte der Feuerwehr begeisterten die Besucher. Koordiniert wurde das Lichtermeer per Funk. © Ariaane D. Funke | Ariaane D. Funke

Kurz nach 22 Uhr gab Andree Kleinert, der die Wasserspiele organisiert, das Startsignal. Anfangs war nur Nebel zu sehen, kurz darauf erstrahlte der Teich dann aber im Lichterglanz, und die Besucher staunten über die vielen beeindruckenden Bilder. Die von LED-Strahlern angeleuchteten Fontänen schossen in Form von Korkenziehern und Spiralen aus der Wasseroberfläche.

Aber auch Pyroeffekte wie zum Beispiel ein gigantischer Goldregen und vieles mehr begeisterte die Zuschauer. Zum Schluss der halbstündigen Show gab es noch ein prächtiges Höhenfeuerwerk zu bestaunen. „Die schlechte Wetterprognose hat zwar den einen oder anderen Besucher abgehalten, wir sind aber trotzdem rundum zufrieden“, so das Resümee des Wehrführers Jan Andersen.

„Es wurde endlich Zeit, dass das Fest wieder gefeiert wird“

Das traf auch auf die vielen Besucher zu, die sich auf dem Gelände versammelt hatten, und sich über das Comeback freuten. .„Es wurde endlich Zett, dass das Fest wieder gefeiert wird. Wir freuen uns schon, mit Bekannten und Freunden zu schnacken, die wir her treffen“, sagte das Grünhofer Ehepaar Regina und Bernd Reddig, beide 65 Jahre alt.

Bernd Reddig ist vielen bekannt in der Stadt, im Dezember 2020 war er als Verkehrsaufsicht in der Stadtverwaltung in den Ruhestand gegangen. Seit Kurzem ist er für die BfG neuer Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr- und Stadtplanung.

Das angekündigte schlechte Wetter blieb aus

Monika (71) und Hans-Georg Lauterbach (75) hatten sich wegen der schlechten Wetterprognose vorsichtshalber in Einweg-Ponchos gehüllt. Dann aber tröpfelte es nur kurz zu Beginn vom Himmel.
Monika (71) und Hans-Georg Lauterbach (75) hatten sich wegen der schlechten Wetterprognose vorsichtshalber in Einweg-Ponchos gehüllt. Dann aber tröpfelte es nur kurz zu Beginn vom Himmel. © Ariaane D. Funke | Ariaane D. Funke

Aber auch Besucher aus anderen Orten waren beim Teichfest dabei. „Es ist immer wieder beeindruckend, was die Feuerwehr hier auf die Beine stellt. Wir kommen schon seit Jahren und halten uns diesen Termin immer frei“, berichten Monika und Hans-Georg Lauterbach. Die 71 und 75 Jahre alten Gülzower kann da auch schlechtes Wetter nicht abhalten.

„Wir waren schon so oft hier, da weiß man, was man mitnehmen muss“, erklärten die beiden. Wegen der schlechten Wetterprognose steckten beide in Einweg-Regenponchos und genossen die Spiele gemütlich sitzend auf mitgebrachten Stühlen. Der angekündigte Regen geschweige denn ein Gewitter blieben zum Glück aus, es tröpfelte lediglich kurz vor Beginn der Lichtershow für wenige Minuten.

„Echte Grünhofer-Kinder müssen das unbedingt mitmachen“

Paula Boelter (5) ist glücklich über das Laserschwert, das Papa Tommy Grümmer spendiert hat. Er habe seinen Kindern schon so viel vom Teichfest erzählt, sagt der Vater.
Paula Boelter (5) ist glücklich über das Laserschwert, das Papa Tommy Grümmer spendiert hat. Er habe seinen Kindern schon so viel vom Teichfest erzählt, sagt der Vater. © Ariaane D. Funke | Ariaane D. Funke

Neu war alles wiederum für Paula (5) und ihren siebenjährigen Bruder Max Boelter. „Ich habe meinen Kindern schon so viel von dem Teichfest erzählt, an den Besuch von 2019 haben beide natürlich keine Erinnerung mehr. Nun sind sie richtig aufgeregt, als echte Grünhofer Kinder müssen sie das unbedingt mitmachen“, sagt ihr Papa Tommy Grümmer (37), der den Kindern Laserschwerter spendierte.

„Das Fest ist für die ganze Familie schön. Ich bin mit den Kindern da, der Große ist schon 18 und sitzt mit seinen Freunden zusammen. Ich genieße die Wasserspiele währenddessen mit meiner zehnjährigen Tochter Tiana“, berichtet die Lauenburgerin Jasmin Gustmann.

38 LED-Scheinwerfer sorgten für die Lichteffekte

Auf dem Festplatz packten auch die passiven Mitglieder und die Ehefrauen der Brandschützer mit an. Koordiniert wurde das Lichtermeer von einem Zelt aus, das auf der rund 40 Quadratmeter großen Teichinsel stand. Die Verständigung lief per Funk.

Während der Wasserspiele wurden etwa 7800 Liter Wasser pro Minute von drei Fahrzeugpumpe und zwei Tragkraftpumpen zu den Fontänen durch die Schläuche gepumpt. Für die Lichteffekte sorgten 38 LED-Scheinwerfer.

Hier haben die Feuerwehrleute die bisherigen Leuchtelemente mit energiesparsamen LED-Strahlern ausgetauscht. Die bisherigen Scheinwerferbatterien hatten rund 32.000 Watt verbraucht. Die neue LED-Variante hat einen Verbrauch von nur noch 5000 Watt.