Geesthacht. Nach 17 Jahre muss Bernd Reddig keine Unfallschwerpunkte mehr in Geesthacht bewerten. Was er zukünftig machen möchte.

Fast 17 Jahre lang stand auf sein Kommando der Verkehr in Teilen Geesthachts oder floss auf Umleitungen: 2003 hatte Bernd Reddig seinen Posten als Verkehrsaufsicht in der Stadtverwaltung übernommen. Nun ist der 63-Jährige in Ruhestand gegangen. Seine Laufbahn begann 1980 bei der Hansestadt Hamburg und führte ihn über die Hamburger Stadtreinigung nach Geesthacht.

Bernd Reddig war als Verkehrsaufsicht in Geesthacht zuständig für das Gesamtpaket: von Baustellenabsicherungen auf Straßen, Rad- und Gehwegen, das Sperren von Straßen und Wegen für Baumaßnahmen, das Ausweisen von Umleitungen, Tempobegrenzungen und Parkverboten, das Aufstellen von Verkehrsschildern sowie alles, was die Verwaltung für Verkehrsfluss und Sicherheit zu erledigen hat.

Reddig ahnte zunächst noch nicht, wie groß sein Aufgabengebiet werden würde

Als er sich um die ausgeschriebene Stelle als Verkehrsaufsicht bewarb, ahnte Bernd Reddig noch nicht, wie groß sein Aufgabengebiet werden würde. „Ich dachte, ich habe einen Führerschein. Dann schaffe ich das schon.“ Schnell erkannte er, dass viel an seiner neuen Aufgabe hing. „Ich hatte so viele Fragen und habe die Polizei vor Ort mit diesen gelöchert“, erinnert er schmunzelnd. Es folgten viele Lehrgänge.

Häufig habe sich seine Arbeit im Spannungsfeld von Einzelinteressen und Allgemeinwohl bewegt. Habe er an einer Stelle ein Parkverbot erlassen, um zu verhindern, dass ein Anlieger ständig zugeparkt werde, habe er immer auch daran gedacht, welche Auswirkungen dies haben könne. Durch ein Parkverbot reduziere sich ja nicht die Zahl der Autos auf Geesthachts Straßen. „Häufig werden Probleme nur verlagert.“

Vorschläge zum Entschärfen von Unfallschwerpunkten gemacht

Galt es in den vergangenen 17 Jahren, mögliche Unfallschwerpunkte zu entschärfen, hatte Bernd Reddig ein Mitspracherecht. Als Mitglied der Unfallkommission beurteilte er mit Vertretern der Polizei mögliche Gefahrenstellen im Stadtgebiet und machte gegebenenfalls Vorschläge, wie diese zu entschärfen seien. „Für mich war zum Beispiel die Rathausstraße/Ecke Lauenburger Straße lange ein Bereich, an dem der Verkehr anders geleitet werden sollte. Der nun gebaute Kreisverkehr ist eine gute Lösung.“

Viel häufiger standen andere Aufgaben im Mittelpunkt, etwa die Absicherungen von Baustellen, Straßensperrung und Umleitungen. Da war es von Vorteil, dass Bernd Reddig keine Probleme hat, früh auf den Beinen zu sein. Vor 7 Uhr war er häufig unterwegs, um etwa Baustellen zu begehen oder zu schauen, dass Schilder richtig standen und ausgewiesene Umleitungsstrecken funktionierten.

Künftig will er keinen Wecker mehr stellen, bevor er mit seiner „spanischen Seniorina“, einer Mischlingshündin, zum Spaziergang startet. „Ich werde bestimmt auch ohne weiter früh wach.“