Dassendorf. Serie Agenda 2023: Es ist einiges liegengeblieben aus dem Jahr 2022. Welche Projekte im Amt Hohe Elbgeest geplant sind.

Es ist einiges übriggeblieben an Aufgaben für das neue Jahr, die in den Dörfern der Gemeinden des Amtes Hohe Elbgeest eigentlich schon im vergangenen Jahr hätten angepackt werden sollen. Doch Lieferengpässe bei Bauvorhaben, Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Fördergeld oder auch sich länger als gedacht hinziehende Genehmigungsverfahren sorgen dafür, dass sich für die Agenda 2023 einiges aus der Agenda von 2022 wiederfindet. Wegen der anstehenden Kommunalwahlen am 14. Mai werden zudem nur zurückhaltend neue Projekte auf die Tagesordnung gesetzt.

1. Baugebiet zwischen Steinredder und Fasenenweg: Auf einer Pferdewiese soll ein Wohngebiet entstehen mit 19 Einfamilienhäusern, acht Doppelhaushälften, einem Quartiersplatz und zwölf öffentlichen Parkplätzen. Die Börnsener Gemeindevertretung hat im Dezember zugunsten eines Aufstellungsbeschlusses entschieden.

2. Gewerbe und Mischgebiet: Südlich der Schwarzenbeker Landstraße (B 207), nördlich des Pusutredder und westlich der Straße Beim Sachsenwald sollen im nördlichen Teil des Grundstückes eine Gewerbefläche und südlich ein Mischgebiet auch mit Mehrfamilienhäusern entstehen. Börnsens Bürgermeister Klaus Tormählen rechnet mit Baureife zum Herbst.

3. Solarthermieanlage: Der Gas- und Wärmedienst Börnsen (GWB) will auf einem Areal südlich des Betriebsgeländes eine Solarthermie-Anlage bauen. Das Vorhaben stieß auf Schwierigkeiten, weil sich auf einer angrenzenden Fläche junge Bäumen angesiedelt haben. Sie sind als „Wald“ klassifiziert und stehen zu dicht am Projekt. Geplantes Vorgehen: die Umwidmung des Waldes. Als Ersatz wird ein Waldstück an anderer Stelle angelegt. Danach kann der Bau beginnen. „Das müsste im Herbst über die Bühne gehen“, erwartet Bürgermeister Klaus Tormählen.

4. Umbau Aldi: Der Neubauwunsch des Discounters Aldi an der Straße Zwischen den Kreiseln ist zum neuen Jahr nun rechtskräftig. Die Börnsener Gemeindevertretung hatte am 7. Dezember eine Änderung des B-Planes 19 beschlossen. Die Ladenfläche vergrößert sich von etwa 800 auf 1070 Quadratmeter, die Bauweise wird ökologisch sein, aufs Dach kommt eine PV-Anlage.

5. Kindergarten Schlehenweg: Michael von Brauchitsch, Bürgermeister von Kröppelshagen-Fahrendorf, hadert mit den Kosten, die durch die Kita-Reform in Schleswig-Holstein entstanden sind und den Haushalt belasten – und damit die Umsetzung von Plänen schwierig macht. „Wir mussten rund 600.000 Euro einstellen für die Kita, die Haushaltssituation hat sich drastisch verschlechtert“, sagt er. Immerhin: In Sachen des für 60.000 Euro erweiterten Spielplatzes der gemeindeeigenen Kita am Schlehenweg ging es gut voran. „Wir wollen es im Frühjahr schaffen“, sagt Michael von Brauchitsch.

6. Dorfgemeinschaftsplatz: Der moderne Treffpunkt für Jung und Alt in Kröppelshagen-Fahrendorf am Hohenhorner Weg bleibt zunächst ein Projekt auf dem Papier, eben auch wegen der Haushaltssituation. Eigentlich hatte die Gemeinde auf Fördermittel gebaut von der AktivRegion Sachsenwald, aber das gestaltete sich kompliziert, so Bürgermeister Michael von Brauchitsch. „Nun werden wir einen anderen Weg gehen.“

7. Alfried-Otto-Grundschule: Der An- und Umbau an der Dassendorfer Schule ist abgeschlossen, was fehlt, ist bisher eine Einweihungsfeier. Sie soll im ersten Quartal nachgeholt werden.

8. Dritte Kita: Eine dritte Kita gemeinsam von Dassendorf, Brunstorf und Hohenhorn am Ortsausgang von Dassendorf nach Brunstorf ist vom Tisch. Verfolgt wird nun der Plan, sie auf einer Fläche zwischen Golfübungsgelände des Golfclubs Am Sachsenwald und einer Kleingartenkolonie am Riesenbett zu realisieren. Die Fläche gehört der Gemeinde. „Es ist eine neue Idee, nun wird geprüft, ob es dort geht“, sagt Dassendorfs Bürgermeisterin Martina Falkenberg.

9. Fahrradfreundliche Kreuzung: Am Aufeinandertreffen von Mühlenweg und Bornweg soll es für Fahrradfahrer besser werden. Zu Gast war im vergangenen Jahr ein Mitglied des ADFC aus Geesthacht, das die Örtlichkeiten aus Radfahrersicht unter die Lupe nahm. Jetzt wird auf der Straße eine rote Markierung aufgebracht, werden Absperrketten am Rand entfernt.

10. E-Ladesäule: Der Ausbau von Auflademöglichkeiten für die Fahrer von E-Autos schreitet voran. Im ersten Quartal wird die lang erwartete E-Tanksäule am Sperberweg aufgestellt. Die Stelle auf dem Parkplatz beim Amt Hohe Elbgeest war von den Gemeindevertretern bereits im Juni 2021 festgelegt worden.

11. Fahrradabstellflächen am Dassendorfer Kreuz werden im ersten Quartal aufgebaut. Die Abstellmöglichkeiten sind teilweise überdacht.

12. Der Rewe-Neubau am Dassendorfer Kreuz soll zum Sommer mit der Wiedereröffnung abgeschlossen sein, etwa ab April beginnt die Phase des Innenausbaus. Der Markt steigt dann mit einer Verkaufsfläche von 1900 Quadratmeter vom Nah- zum Vollversorger auf.

13. Die neue Jugendfläche östlich des Dassendorfer Rewe-Marktes steht kurz vor der Eröffnung. „Zuletzt haperte es noch mit den Aufbauten für die Skateranlage“, erläutert Martina Falkenberg. Die Fertigstellung soll im 1. Quartal erfolgen.

14. Flüchtlingsunterkunft für Familien: Das Konzept ist neu, vornehmlich Familienverbände in Zweibettzimmern sollen hier unterkommen. Die Maximalkapazität beträgt 48 Personen, soll aber nicht ausgeschöpft werden. Träger ist das Amt Hohe Elbgeest. Der Mietvertrag muss noch geschlossen werden, dann werden die Container bestellt. Die Aufstellung ist im zweiten Quartal, wagt Bauamtsleiter Marco Haralambous eine Prognose.

15. Bauen im Hohenhorner Ortsteil Drumshorn. Anvisiert sind bis zu 15 Häuser im westlich gelegenen Ortsteil Drumshorn. Der Plan von 2022 wird weiterverfolgt, mehr ist nicht passiert.

16. Energiewende: Hohenhorn wollte schon vor der Energiekrise unabhängig werden von Gas und Öl. Dabei ergaben sich Probleme. Zum einen dürfen im Sichtbereich der denkmalgeschützten Kirche keine Photovoltaikanlagen gebaut werden, zum anderen könnten Tiefenbohrungen für Erdwärme die Wasserversorgung gefährden. Ziel ist eine Quartierslösung für die eigene Energiegewinnung.

Die beiden Planungen vom vergangenen Jahr haben in Hohenhorn Bestand. „Wir übernehmen uns nicht, wir bündeln die Kräfte“, meint Bürgermeisterin Hanna Putfarken. Viel hänge von Fördermitteln ab – deren Antragsstellung enorm aufwendig sei. Hanna Putfarken hadert mit dem Förderwesen: „Es ist ein Förderwirrwarr. Viel zu kleinteilig, es sind viele bürokratische Schritte.“ Das führe zu lähmenden Umständen.

17. Kirchen-Sanierung: „Die Kirchensanierung kann im Frühjahr starten, wenn das Wetter mitspielt“, berichtet Uwe Schack, der Bürgermeister von Worth. Der hölzerne Turm der unter Denkmalschutz stehende St.-Marien-Kirche (Baujahr 1793) ist sanierungsbedürftig. Die Gesamtsumme ist aufgebracht worden, zuletzt waren es sogar 200.000 Euro. Die Arbeiten sollen im Sommer fertiggestellt sein..

18. Optimierung der Kläranlage in Hamwarde, die PV-Anlage soll vergrößert werden. „Ich dachte, wir haben in Deutschland ein Stromproblem?“, wundert sich Hamwardes Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Richard. Ihn ärgert der zeitraubende Papierkrieg mit den Genehmigungsverfahren, den er gerade führen muss für die Beantragung.

19. Aufbau von zwei Windrädern der Marke Nordex N 149 an der Gemeindegrenze zwischen Hamwarde und Kollow durch das Unternehmen PNE AG. Die beiden Anlagen sind knapp 200 Meter hoch, leisten insgesamt 11,4 Megawatt. Je nach Wetterlage kann es bereits im Januar losgehen mit den Arbeiten.

20. Der Radweg nach Kollow ist bisher nicht vorangekommen. „Es gibt ein Planfeststellungsverfahren mit Kollow, es geht um ein Grundstück, das wir nicht haben“, so Hans-Ulrich Jahn, Bürgermeister von Wiershop.

21: Kurvenabflachung: Seit Anfang der 1990er-Jahre kämpft Wiershop für eine Abflachung der L 219, die vor dem Ortseingang im 90-Grad-Winkel nach Kollow abknickt. Ein Zustand, der Autofahrer immer wieder geradeaus ins Dorf rasen lässt. Nun ist die Maßnahme in den letzten Zügen der Genehmigung. Die Kosten werden nach einer ersten Schätzung auf circa 600.000 Euro beziffert.

22. Das Feuerwehrgerätehaus in Wiershop wird im Sommer fertiggestellt. Mit dem Anbau für 1,2 Millionen Euro wurde im September 2022 begonnen.

23. Das Nahwärmekonzept wird weiter verfolgt. Wiershop plant die eigene Energiewende mit einer zentralen Anlage. Im Oktober hatte es hierzu eine Einwohnerversammlung gegeben. Es sind weiterhin viele Fragen zu klären. So lassen sich zu Anschlusskosten und Kosten für die spätere Wärmeversorgung noch keine exakten Aussage treffen.

24. Kita-Erweiterung: Für rund 2,2 Millionen Euro erweitern Hamwarde, Wiershop und Worth ihre gemeinsame Kita HaWiWo am Fahlenkamp in Hamwarde. Auf diese Weise entstehen 45 zusätzliche Plätze. Es hapert noch an fehlenden Möbeln. Sie sind frisch bestellt, aber die Lieferzeiten sind mit bis zu zwölf Wochen sehr lang.

25. Entschärfung des Dreieckplatzes in Hamwarde mit weißen Markierungen und Richtungspfeilen auf der Straße.

26. Neubau Kirchenkoppel: „Die Erschließung ist im Gange, Ende März wissen wir, was der Quadratmeter kostet“, berichtet Hamwardes Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Richard. Geplant sind 39 Grundstücke, davon zwei mit Mehrfamilienhäusern mit je sechs Wohneinheiten bevorzugt für Ältere und Jüngere, „die gern in Hamwarde bleiben wollen“, so der Bürgermeister.

27. Kita-Anbau: Die in Escheburg vom ASB als Träger betriebene Kita Kleeblatt wird durch einen Anbau links des Haupteingangs erweitert. Der Beginn der Arbeiten soll nach den Sommerferien erfolgen, geplante Fertigstellung ist nach einem Jahr zum Kindergartenjahr 2024. Die Schätzung der Gesamtkosten beläuft sich auf 1.985.872,50 Euro

28. Die Fertigstellung des Rewe-Marktes beim Escheburger Neubaugebiet Lippenkuhle geht in die Schlussphase. Die Eröffnung ist zu Ostern geplant.

29. Die Sanierung der Straße Götensberg soll nach der Frostperiode beginnen. Auf 700 Metern zwischen B 5 und Ahornweg werden Straßenaufbau und Abwasserleitung erneuert. Am Montag (9. Januar) gibt es Abstimmungsgespräche, berichtet Bauamtsleiter Marco Haralambous. Mit den Arbeiten wird am unteren Ende der Straße begonnen. Je nach Abschluss der Arbeiten wird der Abschnitt für Anwohner wieder freigegeben. Die Behinderungen werden etwa ein Jahr dauern, eine Durchfahrt soll nicht möglich sein. Bei den Kosten in Höhe von zwei Millionen Euro ist es trotz Teuerungen in etwa geblieben, sagt Marco Haralambous.

30. Dalbek-Schule/Kita: „Die Kita hat in der Dalbek-Schule noch zwei Räume“, berichtet Börnsens Bürgermeister Klaus Tormählen. Problem: Die Schule benötigt selbst händeringend mehr Platz. Deshalb soll die Kita ausgelagert werden, ein privater Träger für eine neue Kita auf der Fläche beim neuen Sportplatz am Hamfeldereder wird gesucht. Das Interessenbekundungsverfahren läuft über das Amt.

31. Am Hamfelderedder wird der alte Grandplatz bebaut. 18 Einfamilienhäuser und zwei Mietshäuser entstehen. Die Verteilung von Grundstücken erfolgt unter notarieller Aufsicht wahrscheinlich ab Frühjahr 2023. Alle Bewerber sollen am Losverfahren teilnehmen können.

32. An der Tennishalle sollen Reihenhäuser in Ökobauweise entstehen. Der Aufstellungsbeschluss für das „südlich des Fußweges zwischen Hamfelderedder und Kirche, westlich der Straße Hamfelderedder und nördlich der Tennishalle und der Tennisplätze“ präzisierte Gebiet wurde auf der Sitzung der Börnsener Gemeindevertreter am 7. Dezember gefasst.

33. Bauarbeiten an der K 80: Vom 2. Mai bis 28. Juli gibt es an der K 80 (B 5/Lauenburger Landstraße) in Börnsen gleich mehrere Bautätigkeiten. So werden die Bushaltestellen „Bahnstraße“ barrierefrei erneuert, zudem mit Busbuchten ausgestattet. Außerdem werden die Binder- und Deckschicht der Ortsdurchgangsstraße und eine Abwasserleitung erneuert. Die Asphaltarbeiten sollen mit der Erneuerung der Abwasserleitung koordiniert werden. Die Arbeiten an den Nebenflächen sollen unter Aufrechterhaltung des Linien- und Anliegerverkehrs in halbseitiger Bauweise mit Ampelregelung erfolgen. Zeitweise wird in den Sommerferien auch eine Vollsperrung erforderlich.

34. Renaturierung nördlich der Bahnlinie: Die Umsetzung eines Projektes, das von den Börnsener Grünen initiiert wurde, steht an. Zur Verfügung für das Gestalten der Fläche eines Umladeplatzes unter anderem mit Obstbäumen stehen 90.000 Euro, die bei einem Wettbewerb für das Projekt gewonnen werden konnten. Start soll im Herbst sein.