Geesthacht. Laden-Rochade in der Innenstadt Geesthacht bald beendet: Tedi ist eingezogen, Takko umgezogen. Welche Veränderungen 2023 anstehen.
Die Eigentümer der familiengeführten Parfümerie-Kette waren unschlüssig, ob Geesthacht der ideale Ort für eine neue Filiale sei. „Aber wir kommen noch mal vorbei, und Sie erklären uns dann, warum wir hierher kommen sollen“, eröffneten sie Makler Mario Deutrich.
Der Fachmann für die Vermittlung von Geschäftsflächen fragte kurzerhand Bürgermeister Olaf Schulze um Rat. Der Verwaltungschef nahm sich daraufhin sogar persönlich Zeit und machte den Inhabern „seine“ Stadt bei einem dreistündigen Rundgang schmackhaft. Daraufhin stand fest: Schuback Parfümerien kommt nach Geesthacht.
Fußgängerzone Geesthacht: Viele neue Shops ziehen ein
Voraussichtlich im Frühjahr öffnet in der Fußgängerzone die neue Filiale der aus Lübeck stammenden Kette mit rund 60 Geschäften und 500 Mitarbeitern. Es ist nicht die einzige erfreuliche Nachricht für die Geesthachter Einkaufsmeile.
Demnächst öffnen auch ein neuer Biomarkt, ein Textil- und Schuhgeschäft – und beim alten Venezia zieht, gewissermaßen in alter Tradition, wieder ein Eiscafé ein. Tedi und Apollo Optik haben bereits geöffnet und das Kaufhaus Nessler investiert, wie berichtet, einen Millionenbetrag in die Sanierung seines Geschäfts.
Geesthachts Fußgängerzone immer attraktiver
„Zeig’ mir eine vergleichbare Stadt in der Nähe, wo die sich die Fußgängerzone in den letzten Jahren so entwickelt hat. Geesthacht ist definitiv besser geworden“, sagt der deutschlandweit tätige Deutrich. Klagen über zu viele Optiker (sechs in einem Radius von 600 Metern, die Red.) und Co. kann er nicht nachvollziehen. „Eine Stadt in dieser Größenordnung kann sich über vieles beschweren, aber nicht über die Fußgängerzone.“
Für Olaf Schulze war sein Einsatz derweil selbstverständlich: „Wo ich helfen kann, helfe ich gerne. Ich setze mich generell für einen Branchenmix dort ein, und eine Parfümerie hatten wir noch nicht. Wenn ein inhabergeführtes Geschäft kommt, ist das umso schöner. Wichtig ist vor allem, dass Leerstand vermieden wird.“
Eiscafé Rimini: Neuer Name, neues Geschäft
Und der hätte im konkreten Fall gedroht. Schuback zieht nämlich in die ehemaligen Fielmann-Räume ein (Bergedorfer Straße 45). Für diesen besaß der Eigentümer noch einen lukrativen, bis Ende 2024 laufenden Mietvertrag mit dem Optiker, der vor Kurzem seinerseits in die ehemalige Commerzbank umgezogen war (Bergedorfer Straße 51). „Klar war, dass es dann ein absoluter Knaller werden muss“, sagt Deutrich und glaubt diese mit Schuback gefunden zu haben.
Direkt nebenan (Hausnummer 43) war bis Sommer 2021 nach 56 Jahren für das Eiscafé Venezia Schluss. Ursprünglich sollte dort ein Caféhaus à la Starbucks einziehen, nun wird dort aber wieder Eis verkauft. Hüseyin Kocaman vom Eiscafé Rimini (Hausnummer 49) zieht dahin um und will Mitte Februar unter neuem Namen öffnen. Formeller Kniff: Offiziell handelt es sich um ein Café mit Eisverkauf und kein Eiscafé. Der Unterschied: Dort darf jetzt kein Eis hergestellt werden.
Das Ende einer Laden-Rochade
Mit dem Auszug des Rimini zum 31. Dezember schließt sich zudem der Kreis einer ganzen Laden-Rochade, an deren Anfang der Wunsch des Schnäppchenmarkts Tedi stand, nach Geesthacht zurückzukehren. Es dauerte einige Jahre bis eine geeignet große Ladenfläche frei wurde. Nämlich als Takko bei Quickschuh im Rewe-Center und daraufhin Tedi bei Takko einziehen konnte.
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Und was passiert bei Rimini? „Hier zieht Anfang des Jahres ein regionales Textil- und Schuhgeschäft ein“, sagt Mario Deutrich. Nach den Informationen unserer Redaktion handelt es sich dabei um eine weitere Filiale des Geesthachter Schuhhauses Purwin. Und mit Denns Biomarkt als Untermieter bei Nessler öffnet am 8. Dezember auch die größte Biomarktkette Deutschlands in der Fußgängerzone.
Fußgängerzone Geesthacht: H&M wird vorerst nicht kommen
„Die Entwicklung gegen den Trend zeigt, dass Geesthacht vieles richtig gemacht hat“, betont Mario Deutrich. Er führt dabei den Umzug des Wochenmarkts von der Trift auf den Nessler-Parkplatz oder das nicht zu große Rewe-Center an.
Hüseyin Kocaman bestätigt die Beobachtungen: „Ich hatte schon ein Geschäft in Lüneburg. Dort musste ich immer kilometerweit laufen. Die Leute hier genießen es, dass sie dicht bei den Geschäften parken können.“ Den viel geäußerten Wunsch nach Marken wie Hennes & Mauritz kann Mario Deutrich nachvollziehen, sagt aber auch. „Dafür gibt es nicht die geeignet große Fläche und textilmäßig ist Geesthacht mit Nessler ja auch schon gut aufgestellt.“