Geesthacht/Bergedorf. Sonderfahrten der AKN anlässlich der Feierlichkeiten zu Geesthachts Stadtjubiläum. Züge halten in Bergedorf-Süd, Escheburg und Börnsen.

Geht alles nach Fahrplan, was bei der Bahn bekanntlich nicht immer gewährleistet ist, dann ist am Sonnabend, 15. Juni, um 8.58 Uhr ein historischer Moment gekommen. Denn dann fährt das erste Mal nach mehr als 70 Jahren wieder ein Personenzug vom Hamburger Hauptbahnhof nach Geesthacht.

Die Sonderfahrten der AKN Eisenbahn GmbH sind Bestandteil der Feierlichkeiten zur Verleihung der Stadtrechte an Geesthacht vor 100 Jahren. Die Stadt hatte das Bahnunternehmen eingeladen. Zudem soll die Aktion die geplante Reaktivierung der Strecke Bergedorf-Geesthacht im Auftrag der beiden Länder Hamburg und Schleswig-Holstein unterstützen.

Historischer Moment: Mit dem Zug von Hamburg nach Geesthacht

„Wir freuen uns, die Geesthachter und alle Eisenbahnbegeisterten aus Hamburg und der Region mit unserem Sonderfahrplan zu begeistern. Mit dieser Aktion möchten wir die Bedeutung und die Zukunft des Schienenverkehrs in der Region hervorheben und haben nach der Einladung sofort Ja gesagt“, sagt Matthias Meyer, Geschäftsführer der AKN Eisenbahn GmbH.

Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze beim Alten Bahnhof Geesthacht.
Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze beim Alten Bahnhof Geesthacht. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze ergänzt: „Dieses Jubiläum ist für unsere Stadt etwas Besonderes. Es ist großartig, dass es der AKN gelungen ist, diese drei Züge unter einen Hut zu bekommen, das ist das i-Tüpfelchen für unser vielfältiges Jubiläumsprogramm.“

Vorplanung für Streckenreaktiverung haben begonnen

Schulze und Meyer sowie diverse Politiker aus Geesthacht und einige Landtagsabgeordnete wollen sich die Chance auf das historische Erlebnis nicht entgehen lassen. Offizielle Vertreter der beiden Bundesländer haben sich derweil nicht angekündigt. Bei der Reaktivierung der Strecke, auf die sich Hamburg und Schleswig-Holstein 2023 verständigt hatten, haben erst die Vorplanungen begonnen. Ergebnisse davon sind noch nicht veröffentlicht.

Klar ist aber, dass zunächst der Anschluss Geesthachts an den Bergedorfer Bahnhof erfolgen soll. Auf dieser Strecke gibt es auch wegen diverser Bahnübergänge etliche Hürden aus dem Weg zu räumen. Deutlich wird dies beim Blick auf die Fahrtzeit. Vom Hauptbahnhof bis nach Geesthacht sollen die Triebwagen über eine Stunde brauchen. Zum Vergleich: Vom Geesthachter ZOB benötigt man mit Bus und S-Bahn rund 50 Minuten.

Aktuell sind nur 40 km/h erlaubt

Doch warum dauert es nach Geesthacht mit der Bahn so lange? „Weil auch die AKN-Triebwagen zwischen Bergedorf-Süd und Geesthacht nur 40 Kilometer pro Stunde fahren dürfen“, weiß Knut Wiese, der Vorsitzende der AG Geesthachter Eisenbahn, die die „Karoline“ betreiben. So dauere es vom Hauptbahnhof bis zum Abzweig des Regionalbahngleises nach Geesthacht kurz hinter dem Bahnhof Nettelnburg nur circa eine Viertelstunde. Hinter dem Abzweig ist zudem ein Halt vorgesehen, damit ein Lotse zusteigen kann.

Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks besuchte im Mai 2023 auf Einladung der Geesthachter Grünen Geesthacht.
Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks besuchte im Mai 2023 auf Einladung der Geesthachter Grünen Geesthacht. © Dirk Schulz | Dirk Schulz

Die Euphorie der Befürworter der Reaktivierung wird dies aber sicherlich nicht trüben. Während der Fahrten ist die AKN mit einem Info- und Essensstand sowie einem DJ am Alten Bahnhof in Geesthacht vor Ort. Am Bahnhof Bergedorf-Süd gibt es einen Infostand. In Geesthacht ist zudem der Lokschuppen der „Karoline“ geöffnet.

So laufen die Spezialfahrten

Die Spezialfahrten steigen mit einem modernen Diesel-Triebwagen (Lint54), dem Akku-Zug „Flirt Akku“ und der Museumsbahn „Karoline“. Dabei fährt der Akku-Zug an beiden Tagen jeweils einmal vom Hauptbahnhof nach Geesthacht und zurück.

Der Diesel-Triebwagen macht zur eingangs erwähnten Zeit am Sonnabend den Auftakt, pendelt anschließend zwischen Geesthacht-Süd und Bergedorf, ehe er am Sonntag noch zurück bis zum Hauptbahnhof unterwegs ist. Und die „Karoline“ erweitert das Streckenangebot von Geesthacht bis Krümmel und darf am Sonntag, wenn die Triebwagen die Strecke verlassen haben, auch einmal bis nach Bergedorf.

Auch die „Karoline“ fährt am Wochenende, aber nur einmal bis nach Bergedorf.
Auch die „Karoline“ fährt am Wochenende, aber nur einmal bis nach Bergedorf. © Denise Ariaane Funke | Denise Ariaane Funke

Das Abfahrtsgleis in Hamburg wird übrigens erst kurzfristig bekannt gegeben. Für die Fahrten, auch mit der „Karoline“, gelten die regulären Ticketpreise des HVV. Das Deutschlandticket ist gültig.

Der Fahrplan am Sonnabend

Vom Hamburger Hauptbahnhof fahren am Sonnabend zwei Züge nach Geesthacht: um 8.58 (Diesel-Triebwagen) und 10.36 Uhr (Akku-Zug). Diese erreichen den Bahnhof Bergedorf-Süd um 9.23 Uhr beziehungsweise um 11.13 Uhr. Auf der Strecke nach Geesthacht hält der Dieseltriebwagen um 9.44 Uhr in Börnsen sowie um 9.50 Uhr in Escheburg und erreicht den Alten Bahnhof in Geesthacht um 10.05 Uhr.

Der Akku-Zug hält unterwegs nicht und soll in Geesthacht um 12 Uhr ankommen. Dieser fährt dann um 12.30 Uhr zurück zum Hauptbahnhof. Von Bergedorf (Ankunft 13 Uhr) geht es um 13.19 Uhr weiter, am Hauptbahnhof ist die Ankunft für 13.56 Uhr vorgesehen.

Der Dieseltriebwagen pendelt derweil am Sonnabend noch zweimal zwischen Geesthacht und Bergedorf-Süd mit Zwischenstopps in Escheburg und Börnsen hin und her. Abfahrten in Geesthacht sind um 10.30 und 14.30 Uhr. In Bergedorf geht es um 13.30 und 15.30 Uhr los. Von Escheburg geht es um 10.45 und 14.45 Uhr nach Bergedorf beziehungsweise um 13.50 und 15.40 Uhr nach Geesthacht. Halte in Börnsen sind um 10.51 und 14.51 Uhr (nach Bergedorf) beziehungsweise um 13.44 Uhr und 15.44 Uhr nach Geesthacht.

Der Fahrplan am Sonntag

Der Akku-Zug fährt am Sonntag noch einmal zu den gleichen Zeiten vom Hauptbahnhof nach Geesthacht mit jeweils einem Halt in Bergedorf-Süd hin und zurück. Der Dieseltriebwagen fährt von Geesthacht um 10.30 Uhr nach Bergedorf-Süd (Ankunft 11.05 Uhr), um 13.30 Uhr von Bergedorf nach Geesthacht (Ankunft 14.05 Uhr) und schließlich ein weiteres Mal von Geesthacht bis zum Hauptbahnhof. Abfahrt ist hierfür um 14.30 Uhr. Nach der Ankunft in Bergedorf um 15.05 Uhr geht es allerdings erst um 15.41 Uhr weiter. Fahrtende in Hamburg ist um 15.59 Uhr. Bei den Diesel-Fahrten gibt es auch wieder Stopps in Escheburg und Börnsen.

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Die „Karoline“ pendelt am Sonnabend und Sonntag jeweils zwischen Geesthacht und Krümmel. Abfahrt in Geesthacht ist um 10.45, 12.45 und 14.45 Uhr. Zurück nach Geesthacht geht es jeweils eine halbe Stunde später. Am Sonntag, wenn die AKN-Triebwagen die Strecke wieder verlassen haben, darf dann auch die Dampflok einmal von Geesthacht (15.45 Uhr) über Escheburg (16 Uhr) und Börnsen (16.06) bis nach Bergedorf-Süd fahren (Ankunft 16.20 Uhr). Zurück in den Geesthachter Lokschuppen geht es um 16.30 Uhr. Ankunft in Geesthacht ist um 17.05 Uhr.

Kurzfristige Fahrplanänderungen sind möglich und werden auf akn.de veröffentlicht.