Hamburg (dpa/lno). Derzeit rollen auf der Bahnlinie Bergedorf - Geesthacht nur Güterzüge für den Abbau des AKW Krümmel und ab und an noch eine Museumsbahn. Doch das soll sich ändern. Rot-Grün und die CDU-Opposition wollen die Bahnstrecke für den Personenverkehr reaktivieren.
Hamburgs rot-grüne Koalition und die CDU-Opposition wollen brachliegende Bahnstrecke Bergedorf - Geesthacht reaktivieren. Sie wird seit rund 70 Jahren nicht mehr für den regelmäßigen Personenverkehr genutzt. In einem gemeinsamen Antrag für die Bürgerschaftssitzung am Mittwoch fordern die Fraktionen den Senat auf, die Grundlagen- und Vorplanung für einen Betrieb einzuleiten, die Finanzierung der Planung durch die beteiligten Länder Hamburg und Schleswig-Holstein sicherzustellen und die Voraussetzungen für eine Bundesförderung zu erfüllen.
Derzeit wird die Strecke den Angaben zufolge nur als Güterverkehrsstrecke für den Abbau des Atomkraftwerks Krümmel und für gelegentliche Fahrten der Museumsbahn Karoline genutzt. Durch eine Reaktivierung könnten unter anderem die geplanten 7500 bis 11.000 Arbeitsplätze des Innovationsparks optimal an die Innenstadt angebunden werden, zeigten sich die Fraktionen überzeugt.
„Die Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung hat bereits 2020 grünes Licht gegeben, aber auch notwendige Handlungsfelder aufgezeigt: Darunter die höhengleichen Bahnübergänge in Bergedorf und der Lärmschutz dort, wo die Strecke sehr nah an Wohnbebauung vorbeiführt“, sagte der SPD-Verkehrsexperte Ole Thorben Buschhüter am Dienstag. Mit dem Antrag seien die nächsten Planungsschritte möglich. Er wies auch darauf hin, dass im Schleswig-Holsteinischen Landtag in dieser Woche ein weitestgehend identischer Antrag der dortigen Fraktionen von CDU, Grünen und SPD auf der Tagesordnung stehe.
Die Grünen-Verkehrsexpertin Eva Botzenhart betonte: „Für viele Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein wird sich die Qualität des Nahverkehrs durch die Reaktivierung der Geesthacht-Strecke deutlich verbessern.“ Der CDU-Abgeordnete Dennis Gladiator nannte die Reaktivierung einen längst überfälligen Schritt. „Jetzt kommt es darauf an, gemeinsam mit den Kollegen aus Schleswig-Holstein und in enger Abstimmung mit den betroffenen Bürgern die Umsetzung voranzutreiben.“