Lauenburg. Früher als geplant wurde die Hafenstraße freigegeben. Autofahrer müssen mit Stau rechnen. Nächste Vollsperrung ist schon beschlossen.
Nach fast vier Wochen Vollsperrung fahren endlich wieder Autofahrer auf der Bundesstraße 209 in Lauenburg. Die Hafenstraße wurde gegen 11 Uhr am Dienstag, 12. März, freigegeben – ein Tag früher als ursprünglich geplant. Die Straße kann zwar nur halbseitig befahren werden, eine Ampelschaltung ermöglicht aber die Fahrt in beide Richtungen. Trotzdem müssen sich Autofahrer auf Staus und eine neue Vollsperrung nach Ostern einstellen.
Als am Mittwoch, 14. Februar, der Elbhang in Lauenburg gegenüber der Schleuse ins Rutschen kam, ahnte wohl niemand, welche Folgen das Geschehen für die Kommune haben würde. Aus der umgestürzten Eiche quer über der B 209 wurde ein Naturereignis, das Fachleute noch lange beschäftigen wird und Kosten verursacht, die heute noch niemand abschätzen kann. Die Hafenstraße war seit dem Erdrutsch am Butterberg gesperrt, genauso wie die Elbbrücke in Richtung Lauenburg von Niedersachsen aus. Jetzt sorgt die halbseitig Öffnung für Entlastung – aber nur bis kurz nach Ostern. Dann beginnen die langfristigen Sicherungsarbeiten am Hang, und die Sperrungen werden wieder eingerichtet.
Erdrutsch am Elbhang Lauenburg: Die B 209 ist halbseitig freigegeben
Am Dienstagvormittag wurde die Bundesstraße 209 freigegeben. Die Arbeiten am Hang und die kurzfristigen Sicherungsmaßnahmen der Straße seien schneller als erwartet beendet gewesen, sagt Lauenburgs Bauamtsleiter Christian Asboe. In den vergangenen Tagen errichteten Arbeiter auf der Straßenseite zum Elbhang eine 160 Meter lange Mauer mit einer Höhe von 1,20 Meter aus Betonsteinen. Eine Reihe aus Big Bags schützt zusätzlich bei weiteren Erdrutschen. Am Tag der Freigabe musste morgens nur noch die Ampelschaltung eingerichtet werden.
Der Verkehr kann nun halbseitig über die Bundesstraße geleitet werden. Auch die Elbbrücke ist wieder in beide Richtungen befahrbar. Die Lauenburger Altstadt ist jetzt erneut nur noch für Anlieger frei. Lauenburger Bauamtsleiter Christian Asboe ist aber nicht sehr optimistisch. „Es wird sicherlich so sein, dass sich der Verkehr zurückstaut“, sagt er. In den vergangenen Jahren wäre es bei einseitigen Sperrungen der Hafenstraße immer zum Stau gekommen. „Es wird sich eher in Richtung Niedersachsen stauen. Das kommt aber natürlich auf die Tageszeit und den Berufsverkehr an“, so Asboe.
Langfristige Sicherungsmaßnahmen sollen bald beschlossen werden
Und er hat noch mehr schlechte Nachrichten: Wenn nach Ostern die langfristigen Sicherungsmaßnahmen am Hang beginnen, muss die Bundesstraße erneut komplett dichtgemacht werden. Auch die einseitige Sperrung der Elbstraße wird wahrscheinlich wieder eingerichtet. Asboe geht davon aus, dass die Arbeiten mehr als zwei Monaten andauern werden. „Wir rechnen mit mindestens acht Wochen. Wobei die Betonung auf mindestens liegt“, sagt der Lauenburger Bauamtsleiter.
In den kommenden Tagen will die Stadtverwaltung Klarheit schaffen: Eine endgültige Lösung soll beschlossen und die Arbeiten am Hang eingeleitet werden. „Anfang nächster Woche werden wir mehr wissen“, sagt Christian Asboe. Dann treffen sich die Lauenburger Stadtverwaltung, der Landesbetrieb für Straßen und Verkehr und Statiker eines Lübecker Büros erneut, um die langfristigen Sicherungsmaßnahmen zu besprechen.
Auch interessant
- Kreissparkasse empfiehlt den Kauf eines Eigenheims
- Kostenschock: Energetische Sanierung alter Häuser ist teuer
- Unerwartete Post: BKA befragt Tausende Menschen im Norden
Bislang sind mehrere Möglichkeiten zur dauerhaften Sicherung des Elbhanges im Gespräch. Christian Asboe hat aber eine favorisierte. Für seine bevorzugte Lösung müssten Tausende Kubikmeter Erde am Elbhang abgetragen werden. So wird die Böschungsneigung verringert und weitere Erdrutsche verhindert. „Das wäre für die Natur am besten“, sagt Asboe. Eine andere Variante wäre eine Mauer aus Gabionen am Hangfuß. Dabei handelt es sich um mit Steinen gefüllte Drahtkästen. „Diese Lösung führt aber zu einer zusätzlichen Belastung des Hangfußes“, so der Lauenburger Bauamtsleiter.