Geesthacht/Salem. Zwischen den Jahren bietet sich ein Waldspaziergang an – auch im Kreis Herzogtum Lauenburg. Doch es lauern Gefahren.
Vom Dauerregen aufgeweichte Böden, dazu starker Wind mit Sturmböen, das Wetter setzt der Natur wie auch den Menschen zu. Wem nach den Weihnachtstagen mit Gänsebraten, Weihnachtspunsch und Christstollen der Sinn nach Bewegung im Freien steht, sollte einen Blick auf gebrochene Äste und schief stehende Bäume haben, raten Förster.
Gefahr durch aufgeweichte Böden und Sturmböen
Wer sich nicht von einem Spaziergang abbringen lassen will, dem rät der Kreis Herzogtum Lauenburg zu ausgesuchten Strecken im Naturpark Lauenburgische Seen und den Kreisforsten. Deren klimagerechter Umbau ist eine Mammutaufgabe.
Dazu zählen die Wanderwege um die Ratzeburger Seen sowie durch den Fachauser Forst. Die Info-Pfade Schachtelhalm und Fachauer Runde sind entsprechend gekennzeichnet. Gelegenheit, durchzuatmen und die Seele ein wenig baumeln zu lassen, bietet auch der malerische Schaalsee auf der Grenze zwischen dem Herzogtum Lauenburg und Mecklenburg.
In heimischen Wäldern lauern einige Gefahren
Ein optimaler Start in den Rundweg Seedorfer Werder bietet sich am Parkplatz neben der Seedorfer Kirche an. Vorbei am Seedorfer Schloss führt ein Weg am Küchensee entlang an den Schaalsee. Wenn das Wetter und die eigenen Beine mitspielen, lässt sich der Schaalseekanal erreichen wie auch Dargow mit seinem Aussichtsturm.
Einigermaßen trockenen Fußes bleibt, wer die Uferpromenade am Salemer See bis zur Badestelle Pipersee ansteuert. Gutes Schuhwerk ist aber auf jeden Fall eine gute Idee für Frischluftfans angesichts vieler abgebrochener Äste. Vor allem, wenn Wanderer etwa das Salemer Moor ansteuern wollen oder die Wege im Hellbachtal bei Mölln oder zwischen Mölln und Lankau. Unter teils dichten, extrem nassen Laufauflagen droht neben Stolperfallen auch manche versteckte Pfütze.
Ruhe tanken am Wisentgehege Fredeburg
Bei vielen Spaziergängern beliebt sind auch die Wege im Fredeburger Ruheforst und um das Wisentgehege in der Nähe. Die bis zu zwei Tonnen schweren Tiere sind die europäischen Verwandten des nordamerikanischen Bisons und zugleich die größten Landsäugetiere in der alten Welt. Wer sich die Zeit nimmt, diese Riesen und ihre Kälber zu beobachten, findet Abstand von jeder Hektik.
Bislang haben wir keine Nachrichten von einschneiden Sturmschäden, hat Freitagmittag Kreissprecher Felix Habrecht auf die Frage nach besonderen Gefahrenpunkten geantwortet. „Wasserfestes Schuhwerk und umsichtiges Verhalten in den Wäldern ist aber mit Sicherheit eine gute Idee.“
Wasserfeste Schuhe und ein Blick nach oben
Die Stadt Geesthacht empfiehlt mit Blick auf den Waldfriedhof, den Stadtwald und die Besenhorster Sandberge mit ihrem Baumbestand, erhöhte Aufmerksamkeit zu üben. Bis zum Wochenende hatten noch keine Wege infolge des Sturms gesperrt werden müssen. „Aber wir raten zur Vorsicht“, sagt Stadtsprecherin Wiebke Jürgensen.
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Gefahr besteht weniger durch akute Sturmschäden. Bleiben aber große gebrochene Äste in den Baumkronen hängen, reißen unvermittelt beim nächsten Windstoß ab, wird es hochgefährlich. Mit einem Blick nach oben lässt sich manches noch ausmachen. Anders sieht es häufiger aus, wenn das Problem im Erdreich liegt. Von Dauerregen total durchnässter Boden bietet manchen Bäumen nur noch wenig Halt. Ohne dass sie sichtbar in Schieflage geraten, stürzen manche ohne Vorwarnung beim nächsten Wind um. Dann wird es lebensgefährlich.
Besser an die Elbe als in den Wald
Die Stadt Geesthacht rät Menschen, die aktuell den Wald meiden wollen, zu Alternativen. „An der Elbe entlangzuwandern, ist eine Möglichkeit“, sagt Jürgensen. Weitere befinden sich um den Menzer-Werft-Platz und im Hafenbereich. Wer sehen möchte, wo Geesthacht die vergangenen Jahre gewachsen ist, ist in der Hafencity an der richtigen Stelle.