Schwarzenbek. Doris Schmied und die Stadt sammeln in Schwarzenbek Sachspenden und Geld, um Menschen in Not ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren.
Es gibt viele glückliche Menschen in Schwarzenbek unter den knapp 18.000 Einwohnern, die Europastadt ist keinesfalls ein sozialer Brennpunkt. Trotzdem wächst die Not durch Altersarmut, Arbeitslosigkeit und hohe Inflation. Bei der Tafel ist der Andrang so groß, dass zeitweise die Annahme neuer Kunden gestoppt werden musste. Mit Hilfsaktionen zu Weihnachten steuern Stadt und Imbiss-Betreiberin Doris Schmied mit einer privaten Initiative dagegen.
Bereits seit acht Jahren schenken Doris Schmied und Ehemann Michael ein „Lächeln zu Weihnachten“. Die Aktion entstand, weil die Imbissbetreiberin morgens vor Eröffnung des Wochenmarkts bereits beim Aufbau Menschen sah, die Pfandflaschen und Lebensmittel aus den Mülltonnen sammelten und sich schämten, dies tagsüber zu tun. Seit 2007 betreibt des Ehepaar den Imbiss auf dem Wochenmarkt.
Schwarzenbek: Imbiss-Chefin verschenkt ein „Lächeln zu Weihnachten“
Früher machte sie ihren Stammkunden kleine Geschenke am Imbisswagen, seit 2015 fordert sie ihre Kunden auf, für Bedürftige zu spenden und Adressen von einsamen und armen Menschen zu nennen. So auch dieses Jahr. „Schaut euch um, wer ein Lächeln braucht. Die Oma oder der Opa nebenan, die alleinerziehende Mutti, die aus dem Kindergarten kennt oder die Familie, in der einfach das Geld knapp ist“, fordert Doris Schmied zur Teilnahme auf.
Allerdings können die Schmieds aus logistischen Gründen nur Hilfsempfänger bedenken, die im Umkreis von 20 Kilometern rund um die Gemeinde Müssen – dem Wohnort des Ehepaars – leben. Wer eine Adresse hat, kann einen Zettel am Imbiss abgeben.
Einige Menschen in Not haben Weihnachten einen Grund zum Lächeln
Die Schmieds brauchen aber nicht nur Adressen von Bedürftigen, sondern auch Sachspenden. „Wir nehmen gerne haltbare Lebensmittel, schöne Drogerieartikel oder auch einen Schal. Aber bitte keinen Alkohol und keine Tabakwaren“, sagt die 52-Jährige. Ebenso gerne gesehen sind Einkaufsgutscheine von örtlichen Läden.
Bei der Verteilung der Pakete greifen die Schmieds seit dem Jahr 2018 auf die Hilfe des Vereins „Biker fahren für Kinder“ zurück. Da die wohltätigen Motorradfahrer kein Vereinshaus haben, treffen sie sich regelmäßig auf dem Wochenmarkt am Imbiss. „Wir helfen gerne bei dieser wohltätigen Aktion. Es ist immer wieder toll, das Lächeln und die Überraschung der Beschenkten zu sehen, wenn wir an der Tür klingeln“, sagt Hartwig Holst, Präsident der Biker.
Freundliche Motorradfahrer übernehmen Heiligabend die Bescherung
Adressen und Spenden nimmt Doris Schmied noch bis zum 25. November an. Der Imbiss ist jeweils mittwochs und sonnabends von 7 bis 13 Uhr auf dem Wochenmarkt (Ritter-Wulf-Platz) direkt neben dem Eingang zur Stadtbücherei zu finden.
Neben der Aktion von Doris Schmied gibt es schon seit vielen Jahren auch das Weihnachtshilfswerk der Stadt Schwarzenbek, mit dem Bedürftige mit Geld bedacht werden. „Das Spendenaufkommen wird in Absprache mit der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände als Geldspenden an hilfsbedürftige Personen und Familien anlässlich des Weihnachtsfestes verteilt“, erläutert Bürgervorsteher Roman Larisch, der gemeinsam mit Bürgermeister Norbert Lütjens zum Spenden aufruft.
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Wer das Weihnachtshilfswerk unterstützen möchte, kann Geld auf das Konto der Stadt bei der Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg überweisen. (BIC: NOLADE21RZB, IBAN: DE80 2305 2750 0000 0007 01). Der Verwendungszweck ist die etwas sperrige Nummer 01-00201449. Für Spenden ab 30 Euro gibt es eine Bescheinigung. Larisch weist als Warnung vor möglichen Betrügern ausdrücklich darauf hin, dass die Stadt keine Straßensammlungen für Bedürftige vornimmt.