Schwarzenbek. Schwarzenbek. Imbissbetreiberin Doris Schmied sammelt Spenden, Motorradfahrer spielen Weihnachtsmann für Arme und Einsame.
Die Stadt sammelt mit dem Weihnachtshilfswerk Geld für Bedürftige, das DRK hat einen ehrenamtliche Besuchsdienst für Einsame, die Tafel hilft Menschen, denen es nicht so gut geht, mit Lebensmitteln, und die Schwarzenbekerin Stephanie Fischer von Mollard kümmert sich um Obdachlose in Hamburg. Dennoch gibt es Familien und Einzelpersonen, die durch dieses Netz fallen.
Morgens kommen die Müllsammler
Das weiß Imbisswagen-Betreiberin Doris Schmied aus persönlichen Beobachtungen und aus Gesprächen mit ihren Kunden auf dem Schwarzenbeker Wochenmarkt. „Wir öffnen an Markttagen morgens um 7 Uhr, sind aber schon um 5.30 Uhr zum Aufbauen da. Immer wieder sehe ich Menschen, die in Mülltonnen am Ritter-Wulf-Platz nach Pfandflaschen oder Essbarem suchen“, sagt Doris Schmied, die mit ihrem Mann Michael seit 2007 den Imbiss auf dem Wochenmarkt betreibt.
Früher machte sie ihren Stammkunden kleine Geschenke am Imbisswagen, seit 2015 fordert sie ihre Kunden auf, Spenden für Bedürftige abzugeben und Adressen von einsamen und armen Menschen zu nennen. Die Aktion geht dieses Jahr in die vierte Auflage.
Geschenke für 60 Menschen in Not
„Im vergangenen Jahr haben wir 60 Einzelpersonen und Familien beschenkt. Sie wussten vorher nichts von ihrem Glück, und die Freude war groß. Treffen wir die Personen nicht an, geht die Spende an andere Bedürftige“, berichtet die Imbiss-Betreiberin. Auf die Idee gekommen ist sie durch den Verein „Bergedorfer Engel“, der Obdachlosen hilft.
Wer kennt Bedürftige?
Wer Doris Schmied und ihren Mann bei der Aktion unterstützen möchte, kann ab sofort Adressen von Menschen in Not oder Einsamkeit am Imbisswagen nennen. „Wichtig ist dabei, wie alt die Empfänger sind und ob es sich um Einzelpersonen oder eine Familie handelt. Dann können wir ein bedarfsgerechtes Weihnachtspaket packen“, erläutert Doris Schmied.
Alkohol und Zigaretten sind tabu
Auch Sachspenden und Verpackungsmaterial nimmt sie am Imbisswagen entgegen. Wichtig: Alkohol und Zigaretten sind tabu. Lediglich Kaffee, Christstollen, haltbare Lebensmittel & Co. werden an die Bedürftigen weitergegeben.
Letzter Abgabetag ist am Sonnabend, 22. Dezember. Normalerweise bringen Doris Schmied und ihr Michael die Geschenke an Heiligabend selbst zu den Empfängern. Das geht diesmal nicht, weil am 24. Dezember vorgezogener Wochenmarkttag ist. „Da müssen wir an unserem Imbiss-Stand arbeiten“, sagt sie. Deshalb springt der Motorrad-Verein „Biker fahren für Kinder“ in die Bresche.
„Das ist ein tolles Projekt, da helfen wir gern und werden die Geschenke bei den Empfängern abliefern. Die Aktion passt perfekt zu unserem Vereinszweck, Menschen in Not zu helfen – vorzugsweise Kindern“, sagt Hartwig Holst, Sprecher der knapp 30 Motorradfahrer.
Weitere Hilfsaktionen
Seit vielen Jahrzehnten hat die Stadt Schwarzenbek ein Weihnachtshilfswerk. Mit Spenden aus der Bevölkerung werden finanzschwache Haushalte mit jeweils 50 Euro bedacht. Wer spenden möchte, kann Geld auf das Konto bei der Raiffeisenbank Lauenburg überweisen. IBAN: DE59 2306 3129 0000 4917 05. Unter Verwendungszweck bitte eintragen: 01-00201449.
Die Seniorenheime „St. Franziskus“ (Berliner Straße 4-6) und „Alte Oberförsterei“ (Körnerplatz 5-9) rufen zum „Wichteln gegen die Einsamkeit“ auf. Präsente für Senioren können dort bis Heiligabend hingeschickt oder abgegeben werden. Die Mitarbeiter verteilen die Gaben an einsame Senioren.
In Gülzow haben Grundschüler bereits 57 Weihnachtspäckchen für benachteiligte Kinder in Osteuropa gepackt und diese an den Round Table Geesthacht übergeben.