Schwarzenbek. Die Europastadt braucht eine Stelle, die Projekte in der Stadt begleitet. Wie der Posten heißen soll, sorgt für Diskussionen.

In der Schwarzenbeker Innenstadt muss sich etwas tun. Da sind sich die Mitglieder des Hauptausschusses einig. Dass es dafür externe Hilfe braucht, ist auch Konsens. Mit welchem Geld das passieren soll und wie der neue Posten am Ende benannt wird, sorgte im jüngsten Hauptausschuss jedoch für teils kontroverse Diskussionen.

Christian Wruck, der den Antrag für die Grünen-Fraktion federführend erarbeitet hat, hatte im Vorwege den Kontakt zur Aktivregion Lauenburg gesucht, um über eine finanzielle Förderung zu sprechen. „Ich war dann von den Gesprächen aber ziemlich desillusioniert“, berichtete Wruck dem Ausschuss. Durch die Förderung seien zu viele Parameter vorgegeben, die den Citymanager in seiner Arbeit einschränken würden, erklärte der Grünen-Politiker. Widerspruch kam von der CDU-Fraktion, die eine Förderung trotz der möglichen Einschränkungen als sinnvoll beurteilte.

Citymanager oder doch lieber Koordinator Stadtentwicklung?

Deutlich kontroverser wurde dann der Name des neuen Postens diskutiert. „Mit der Bezeichnung Citymanager machen wir uns lächerlich“, befand der CDU-Abgeordnete Burkhard Franke. Er wisse aus dem Geographie-Studium, dass Schwarzenbek gar keine City sei. Auch die bei Wikipedia hinterlegte „City“-Definition bestätige dies. „Wie der am Ende heißt, ist mir eigentlich ganz egal“, erwiderte Christian Wruck, verwies aber darauf, dass der Beruf des Citymanagers von der Industrie- und Handelskammer (IHK) anerkannt sei. Bernhard Böttel unterstützte Wruck und betonte, dass es wichtig sei, einen geläufigen Begriff zu nutzen, damit potenzielle Bewerber die Stelle auch finden können.

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Hartmut Hintze (FDP) forderte seinen Sitznachbarn Franke schließlich auf, einen konstruktiven Vorschlag zu machen, statt nur Kritik zu üben. So schickte der CDU-Abgeordnete die Bezeichnung „Koordinator Stadtentwicklung“ ins Rennen. Dies sei auch sinnvoll, da eben nicht nur die Schwarzenbeker Innenstadt aufgefrischt werden müsste, sondern auch andere Bereiche im Stadtgebiet. „Dann können wir ihn Manager für Stadtentwicklung nennen“, schlug Wruck nun vor. Bürgermeister Norbert Lütjens verband schließlich die drei Worte und warf den „Stadtentwicklungsmanager“ in den Ring. Wruck: „Ja gerne. Aber bitte ohne Bindestrich.“ Der „Stadtentwicklungsmanager“ fand dann auch bei den restlichen Ausschussmitgliedern Anklang und wurde beschlossen.

Supermarkt im Zentrum oder Wochenmarkt an neuem Standort

Allerdings soll diese Stelle ohne Hilfe der Aktivregion geschaffen werden. Auch darüber stimmte die Stadtpolitik ab. Einen ersten Antrag hatte die Grünen-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung im September gestellt. Dies wurde damit begründet, dass es in Schwarzenbek in zentraler Lage immer mehr Leerstand gebe. Der Stadtentwicklungsmanager soll nun eine Art Vermittlerrolle übernehmen, um Einzelhändler, Immobilienbesitzer, Verwaltung und Politik zusammenzubringen. Als mögliche Projekte hatte Christian Wruck eine autofreie Ladenstraße, einen großen Supermarkt im Zentrum oder einen Wochenmarkt an der Kirche ins Spiel gebracht.