Altes Land. Direkt an der Elbe mit Blick auf eine verträumte Insel – wer hier eintaucht, hat das ganz große Kino. Inklusive Pommes und Beachclub.
„Es ist das schönste Freibad in ganz Deutschland. Wenn Sie hier schwimmen, mit dem unverstellten Blick auf die Elbe, dann geht Ihnen das Herz auf!“ Wer das sagt, muss es wissen – in diesem Fall ist es der Bürgermeister von Hollern-Twielenfleth selbst. Denn hier liegt das Freibad, um das es geht, und die Kulisse ist tatsächlich atemberaubend: Zwischen Elbe und Deich gelegen, wie im Film ziehen dicke Pötte vorbei, dahinter träumt die Elbinsel Lühesand vor sich hin.
Es gibt einen Kiosk und einen Beachclub, eine große Liegewiese mit vielen Bäumen, die reichlich Schatten spenden. Und es ist entspannt – anders als im Freibad Finkenwerder, wo es an heißen Tagen durchaus mal richtig voll werden kann.
Altes Land: Freibad in Hollern-Twielenfleth hat alles, was das Herz begehrt
Das Freibad in Hollern-Twielenfleth im Alten Land bei Hamburg, gelegen zwischen Deich und Elbe, hat eine besondere Geschichte. 1974 wurde es eingeweiht – als eine Art Trost-Bonbon: „Wir haben das Bad als Ausgleich erhalten, weil uns Stade damals das Kernkraftwerk vor die Nase gesetzt hat“, sagt Timo Gerke, hauptamtlicher Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe, zu der Hollern-Twielenfleth gehört.
Das Atomkraftwerk war von 1972 bis 2003 in Betrieb und liegt direkt an der Ortsgrenze zu Stade. Seit Oktober 2005 befindet es sich im Rückbau und dürfte bald ganz verschwunden sein. Aber das Freibad in Hollern-Twielenfleth lebt, ist beliebt bei Einheimischen und Touristen und feiert Anfang August sein 50-jähriges Bestehen.
Etliche Mängel wurden vor Saisonstart behoben – ein echter Kraftakt
Allerdings musste Timo Gerke auch in diesem Jahr wieder zittern, ob das Freibad mit Elbblick überhaupt pünktlich eröffnet werden kann. „Wir schieben einen Sanierungsstau in Höhe von rund einer halben Million Euro vor uns her“, sagt der Bürgermeister.
Ausgerechnet in diesem Jahr sei die Mängelliste besonders lang gewesen: Ein Beckenschiefstand sorgte dafür, dass das Wasser nicht mehr gleichmäßig abläuft, neue Einströmdüsen für rund 30.000 Euro mussten her, um die mangelhafte Durchströmung im Becken zu verbessern und für eine gute Wasserqualität zu sorgen.
Wie schön: Das alte Glücksgefühl beim Betreten des Freibads ist wieder da
Im Boden der Umkleiden mussten Löcher geflickt werden, umfangreiche Fliesenarbeiten standen an. Aber: Alles wurde rechtzeitig zum kürzlich erfolgten Saisonstart fertig. „Aber nur, weil alle Beteiligten so einen großartigen Einsatz gezeigt haben“, meint Gerke.
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Der Aufwand hat sich gelohnt: Das Freibad-Feeling in Hollern-Twielenfleth ist direkt beim ersten Besuch wieder da. Schöner kann dieser Sommer einfach nicht werden.