Lüneburg. Tour durch die Stadt funktioniert ohne festen Termin. Startpunkt beim Lüneburger Bahnhof. Welche Snack-Stationen auf der Route liegen.

Dass Lüneburg auf einem Salzstock liegt, hat sich mittlerweile bei den meisten Menschen herumgesprochen, die die Stadt kennen. Aber wie alt mag dieses Steinsalz in der Tiefe wohl sein? 2500 Jahre? Oder doch eher 250.000? Das ist eine von 29 Fragen einer neuartigen Rallye, die Lüneburg zum Ziel eines Ausflugs der anderen Art macht: lecker und interessant, selbstbestimmt und kontaktfreudig.

Lecker, weil es auf dem Weg durch die Stadt immer wieder Kostproben zu naschen gibt. Interessant ist die Tour, weil man auf der Suche nach den Antworten zur Lüneburger Stadtgeschichte auf die gestellten Fragen immer wieder etwas dazulernt. Selbstbestimmt ist sie, weil sie ohne Führungsperson und Termin funktioniert – und kontaktfreudig, weil es genug Menschen unterwegs gibt, die helfen können beim Lösen der Quizaufgaben.

Der Erfinder und Autor ist ein „Trüffelschwein für kulinarische Ziele“

Erfinder dieser Genussrallye ist Marco Dartsch, 55, Verleger und Inhaber einer Eventagentur in Rosengarten, vis-à-vis des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Das prominenteste Produkt aus seinem Haus ist das Magazin „Prost Mahlzeit“, das Cafés und Co. zwischen Elbe, Weser und Heide vorstellt, seit mittlerweile 30 Jahren. Nicht ohne Grund nennt sich Dartsch daher gern selbst ein „Trüffelschwein für kulinarische Ziele“.

Genussrallye-Erfinder Marco Dartsch in der Avenir-Rösterei an der Ilmenau: Hier beginnt die Quiztour durch Lüneburg.
Genussrallye-Erfinder Marco Dartsch in der Avenir-Rösterei an der Ilmenau: Hier beginnt die Quiztour durch Lüneburg. © HA | Carolin George

Ein weiteres Geschäftsfeld der Agentur sind Kochveranstaltungen. Als dieses während der Corona-Pandemie wegbrach, ersann das Team eine Alternative: die sogenannte Genussrallye. Die erste ihrer Art führte zu fünf Höfen zwischen Elbe und Heide, eine Spritztour per Auto, mit unterhaltsamen Fragen und Inspiration für den Abend.

Teil 2 der Erfolgsserie: Genuss-Rallye durch den Hamburger Hafen und die Speicherstadt

Denn: „Zur Genussrallye zählt auch ein Rezept für ein Menü, das man bei sich zu Hause kochen kann“, erzählt Marco Dartsch. Die Zutaten gibt es bei den fünf Anlaufpunkten zu kaufen. Die Idee kam so gut an, dass wenig später die zweite Tour folgte: durch den Hamburger Hafen und die Speicherstadt.

In diesem Jahr nun ist die dritte Folge der Rallye an den Start gegangen, entwickelt gemeinsam mit der Lüneburg Marketing GmbH. Sie lockt Menschen in die alte Salzstadt. Los geht der Spaziergang an der Avenir-Kaffeerösterei im Neubaugebiet Ilmenaugarten. „Wichtig war mir die Nähe zum Bahnhof, damit Menschen von außerhalb mit dem Zug zur Rallye anreisen können“, erklärt Marco Dartsch. „Außerdem soll die Genussrallye Wege durch Lüneburg zeigen, die nicht ganz so typisch sind.“

Damit Menschen per Bahn anreisen können, startet die Rallye nahe des Bahnhofs

Nach einem Kaffee auf Kosten der Genussrallye – zu jedem Ziel gibt es im großen Rallye-Umschlag Coupons für jeweils eine Kostprobe – geht’s über den Fluss in die Innenstadt. Apropos: „Diese kleine Brücke zwischen dem Museum und dem Clamartpark kennt fast jeder. Aber wer weiß schon, wie sie heißt?“, fragt Dartsch. Klar, dass auch dies eine Frage im Quiz ist. Und ebenso klar, dass ein kleines Schild am Geländer die Antwort verrät – man muss bloß hinsehen.

Uschi Fröhlich (l.) führt seit 36 Jahren das „Nudelkontor“, Mitarbeiterin Emelie Wolfgramm ist seit vier Jahren dabei. Hier gibt es hausgemachte Ravioli zum Probieren.
Uschi Fröhlich (l.) führt seit 36 Jahren das „Nudelkontor“, Mitarbeiterin Emelie Wolfgramm ist seit vier Jahren dabei. Hier gibt es hausgemachte Ravioli zum Probieren. © HA | Carolin George

Beim Salzmuseum ist der Eintritt für eine Person inklusive, wer mag, kann die Tour also ohne Weiteres zum tagesfüllenden Ausflug machen. Von dort geht es weiter zu „Violas Gewürze und Delikatessen“ von Anja Neumann, und nur einen „Naschkatzensprung“ entfernt liegt die „Schokothek“ von Sabine Schlenker.

Durch die Fußgängerzone und am Rathaus vorbei spaziert man weiter zum „Nudelkontor“ von Uschi Fröhlich und landet schließlich im Wasserviertel nahe dem Alten Kran: bei der „Calluna Eispatisserie“ von Konditormeisterin Harika Mahn. Von dort wiederum ist der Weg nicht weit zurück zum Bahnhof.

Nicht jeder Teilnehmer muss unbedingt einen eigenen Umschlag erwerben

Wie viele Menschen mit dem Umschlag, der sogenannten Startlizenz, durch Lüneburg spazieren, ist im Grunde egal. Es muss nicht jeder und jede Teilnehmende zwangsläufig einen eigenen Umschlag erwerben, es kann auch die ganze Familie mit einem Umschlag auf Tour gehen. Natürlich gelten die Gutscheine aber jeweils nur für ein Produkt.

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Wer als Begleitung ebenfalls einen Kaffee trinken, ein Eis essen oder das Museum besuchen möchte, bezahlt dafür. Als Bonus liegt auch dieser Rallye ein Menü zum Nachkochen bei. Entwickelt hat es exklusiv für die Genussrallye Nils Lichte, Küchenchef des Lüneburger Hotels „Wyndberg“. Sein Titel? „Salzmenü“, natürlich.

Alle Antworten richtig? Einmal im Monat verlost das Team Gutscheine

Wer an allen Stationen Stempel eingesammelt und alle Fragen beantwortet hat, kann die Seiten anschließend an die Agentur schicken. Einmal im Monat verlost das Team Gutscheine, zum Beispiel für die hauseigenen Kochkurse. Eine Weiterentwicklung der Rallye zur App sei nicht in Planung, verrät Marco Dartsch. „Ich bin ein Freund des Haptischen.“

Wer ist auf der Verpackung „Salzmarie“ zu sehen? Diese Frage kann die Inhaberin der „Schokothek“ beantworten.
Wer ist auf der Verpackung „Salzmarie“ zu sehen? Diese Frage kann die Inhaberin der „Schokothek“ beantworten. © HA | Carolin George

Zu kaufen ist der Umschlag zum Anfassen mit Coupons, Stadtplan und Quizfragen unter anderem im Buchhandel, bei der Touristinformation Lüneburg und unter www.erlebniskochen.de. Die „Genussrallye“ kostet 49 Euro, die enthaltenen Gutscheine umfassen einen Wert von insgesamt 43 Euro.

Ein Tipp zum Schluss: Bei der Wahl des Ausflugstages auf die Öffnungszeiten der Ziele achten! Sie sind auf dem Streckenplan notiert.