Hoopte/Lüneburg. Landkreis Harburg investiert in den Hochwasserschutz, Nachsicht haben die Autofahrer. Wie lange die Einschränkung diesmal dauert.
Neue Tore, neue Steuerungstechnik und ein neues Betriebsgebäude: Seit 2020 wird im Rahmen der Grundinstandsetzung des Ilmenau-Sperrwerks in Hoopte im Landkreis Harburg in die Zukunf des wichtigen Küstenschutzbauwerks investiert.
Mitte Oktober mit dem Rückbau der Revisionsverschlüsse und der Wiedereröffnung der Schifffahrtsöffnung ein weiterer großer Bauabschnitt vor dem Abschluss. Die Revisionsverschlüsse stellten während der Bauphase den Sturmflutschutz sicher. Ihr Rückbau macht allerdings nun eine weitere Sperrung der Kreisstraße 50 im Bereich des Bauwerks erforderlich.
Ilmenau-Sperrwerk: So läuft die Umleitung für die Vollsperrung auf der K50
„Wenn alles nach Plan läuft, kann das Sperrwerk ab dem 19. Oktober wieder für die Schifffahrt freigegeben werden“, so Stefan Löhn, Projektleiter des Landesbetriebs in der Betriebsstelle Lüneburg. Parallel finden im Zeitraum vom 16. bis zum 19. Oktober die Arbeiten zum Rückbau der Revisionsverschlüsse statt, in deren Rahmen erneut ein Autokran zum Einsatz kommt.
Die zuständige Behörde bittet um Verständnis für die damit erneut erforderliche Sperrung der Kreisstraße 50. „Nach aktuellem Stand wird dies die letzte im Rahmen der Sanierung des Ilmenau-Sperrwerks erforderliche Vollsperrung für den Straßenverkehr sein“, unterstreicht Löhn.
Der Startschuss für die umfangreiche Sanierung war 2020 gefallen
Der Verkehr aus Richtung Hoopte in Richtung Drage und Geesthacht wird erneut über die Hoopter Straße, den Altstadtring, den Tönnhauser Weg (L217) und die Drager Straße umgeleitet. Die Umleitung für den Verkehr aus Richtung Geesthacht/Drage in Richtung Hoopte und Stelle erfolgt in umgekehrter Richtung. Die Umleitungen sind entsprechend ausgeschildert. Der Startschuss für die umfangreichen Instandsetzungsarbeiten in Hoopte war Mitte August 2020 gefallen: Während des ersten Bauabschnitts stand vor allem der Bau eines neuen Betriebsgebäudes im Fokus. Im Rahmen des zweiten Bauabschnitts konnte Anfang November 2021 dann die Instandsetzung und Verstärkung der vier Hubtore in den beiden seitlichen Flutöffnungen des Sperrwerks erfolgreich abgeschlossen werden.
2022 folgte als weiterer wesentlicher Baufortschritt der Einbau der neuen elbseitigen Stemmtore. Im Verlauf dieses Sommerhalbjahres konnte der NLWKN nun die neuen ilmenauseitigen Stemmtore in der Schifffahrtsöffnung einbauen, die das Bauwerk als zweite Deichsicherheit zur Elbe hin abschließen.
Ilmenau-Sperrwerk: Das Ende der Sanierung wird noch in diesem Jahr angepeilt
„Der laufende zweite Bauabschnitt kann mit den noch ausstehenden Restarbeiten voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen werden“, so Löhn. So folgen in diesem Jahr unter anderem noch Stahlbauarbeiten, Blitzschutzarbeiten, Beschichtungsarbeiten, Arbeiten an der Haustechnik und dem Brandschutz sowie an den Außenanlagen.
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„Es gibt kurz gesagt noch einiges zu tun. Der Großteil dieser Tätigkeiten erfolgt allerdings im Bauwerk selber und ist daher witterungsunabhängig“, sagt Stefan Löhn. Ebenfalls auf dem Programm stehen der obligatorische Probebetrieb der neuen Steuerungstechnik und diverse Funktionsprüfungen. In diesem Rahmen sind kurzzeitige Sperrungen der Schifffahrtsöffnung nicht ausgeschlossen, teil der NLWKN mit.
Gebaut wurde das Ilmenau-Sperrwerk einst als Reaktion auf die Erfahrungen der schweren Sturmflut vom Februar 1962. Es entstand zwischen 1969 und 1973 als Teil umfangreicher Schutzmaßnahmen entlang der Küste und der Unterelbe. Die Anlage sperrt die Mündung der Bundeswasserstraße Ilmenau bei Bedarf ab und schützt so die Ilmenau- und Luheniederungen mit der Stadt Winsen (Luhe) vor Sturmfluten. HA