Hoopte/Lüneburg. Letzte große Bauphase an der Ilmenau-Mündung. Noch einmal lange Sperrung für die Schifffahrt – voraussichtlich bis September

Schlussspurt für einen besseren Küstenschutz an der Ilmenau: Die Grundinstandsetzung des Ilmenau-Sperrwerkes in Hoopte geht mit Ende der winterlichen Sturmflutsaison in den kommenden Wochen in ihre letzte große Bauphase.

Hierfür muss die Schifffahrtsöffnung des Bauwerks mit Hilfe der Revisionsverschlüsse abgesperrt und für das Sommerhalbjahr vollständig trockengelegt werden. Das vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) betriebene Sperrwerk ist damit ab dem 17. April über mehrere Monate hinweg für die Schifffahrt nicht passierbar. Hintergrund der Trockenlegung ist der bevorstehende Einbau der beiden neuen ilmenauseitigen Stemmtore, die das Bauwerk als zweite Deichsicherheit zur Elbe hinabschließen. Eigentlich war dieser bereits für das vergangene Sommerhalbjahr 2022 mit vorgesehen, nachdem das elbseitige Stemmtor-Paar planmäßig eingebaut werden konnte.

Gestörte Lieferketten haben für eine Verzögerung der Arbeiten gesorgt

„Bauzeitliche Verzögerungen und gestörte Lieferketten haben hier leider insgesamt für eine Verzögerung der weiteren Arbeiten gesorgt, so dass das zur Verfügung stehende Zeitfenster bis zur Sturmflutsaison nicht mehr ausreichte, um auch die ilmenauseitige Stemmtorlinie zu erneuern“, so Stefan Löhn, Projektleiter bei der zuständigen Betriebsstelle Lüneburg des NLWKN.

Die für die kommenden Arbeitsschritte erforderliche erneute Sperrung des Wasserwegs sei unvermeidbar, betont Löhn, der auf Verständnis bei der Schifffahrt, Bootsclubs und den Anliegern hofft. Voraussichtlich ab Anfang September wird das Sperrwerk für die Schifffahrt wieder passierbar sein. „Für die Durchführung der Arbeiten steht aus hydrologischen Gründen und aus Gründen der Sturmflutsicherheit nur das Sommerhalbjahr zur Verfügung“, erklärt der Projektleiter.

Schutzniveau für die Ilmenauniederung hoch wie nie zuvor

Trotz der Verzögerung war das Schutzniveau für die Ilmenauniederung in der jetzt zu Endegehenden winterlichen Sturmflutsaison hoch wie nie zuvor, sagen die Küstenschützer. Möglich machten dies die beiden bereits erfolgreich verbauten elbseitigen Stemmtore, die einen guten Meter höher sind als ihre Vorgänger. Hintergrund der Arbeiten in Hoopte ist die seit 2020 laufende Grundinstandsetzung der knapp 50 Jahre alten Küstenschutzanlage und deren Anpassung an den Klimawandel.

Das Ilmenau-Sperrwerk südlich von Hamburg war nach der schweren Sturmflut von 1962 erbaut worden. Es sorgt bei Bedarf für eine Sperrung der Mündung der Ilmenau und schützt die Ilmenau- sowie die Luheniederungen und die Stadt Winsen vor Sturmfluten. Der Bau des Sperrwerkes in Hoopte wurde 1969 begonnen. Ende 1973 konnte das Sperrwerk vorläufig in Betrieb genommen werden, aber erst im Mai 1976 wurde es fertiggestellt.

Die Brücke über das Sperrwerk gehört dem Landkreis Harburg. Das Bauwerk ist 33,64 Meter tief und 47,90 Meter breit. Die Durchfahrtsbreite beträgt 16 Meter