Rund 120 Schiffbauer haben begonnen, die Arbeitsplätze an den Rohbauten der Schiffe für die dänische Reederei DFDS einzurichten.

Stralsund. Nach mehr als zweieinhalb Monaten Stillstand geht die Arbeit in den Schiffbauhallen der insolventen P+S-Werft in Stralsund weiter. Rund 120 Schiffbauer haben am Montag begonnen, die Arbeitsplätze an den Rohbauten der beiden Schiffe für die dänische Reederei DFDS einzurichten und damit die Voraussetzungen für deren Weiterbau zu schaffen, sagte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft, Stefan Säuberlich, am Montag.

Ende vergangener Woche hatte die Reederei den von der Werft seit Jahresbeginn erwarteten Vertrag unterzeichnet und den Weg für den Weiterbau der Schiffe freigemacht. „Das war ein gutes Signal“, sagte Säuberlich. „Wir brauchen eine Grundauslastung, damit die Werft verkauft werden kann.“ DFDS will 84 Millionen Euro für die im Mai 2011 auf Kiel gelegten, je 195 Meter langen Fährschiffe zahlen.

Während auf der Schwesterwerft in Wolgast auch nach der Insolvenz Schiffbauaufträge abgearbeitet wurden, ruhten die Arbeiten in Stralsund. Die dänische Reederei DFDS hatte wie auch die Scandlines die laufenden Verträge gekündigt. Im Gegensatz zu Scandlines handelte DFDS einen neuen Vertrag mit besseren Konditionen mit der insolventen Werft aus. Land und Bund sichern den Fähren-Bau mit einer Bürgschaft über 43,5 Millionen Euro ab.

Bis auf eine Kernmannschaft von 200 Mitarbeitern in Verwaltung und Konstruktion wechselten am 1. November in Stralsund knapp 1000 Schiffbauer in eine Transfergesellschaft. Aus diesem Pool gehen nun mehrere hundert Schiffbauer in die Betreibergesellschaft über. „In Spitzenzeiten werden 300 bis 350 Mitarbeiter an den Schiffen arbeiten“, sagte Säuberlich. Auch Zulieferer – etwa aus der Elektro- und Rohrbaubranche – sollen von der kommenden Woche an wieder mit Arbeiten an den Schiffen beauftragt werden. Das erste Schiff für die Dänen soll im August 2013 ausgeliefert werden, das zweite im Dezember.