Die Zulieferer kamen bei ihrem Treffen überein, sich weiter für die P+S-Werften engagieren zu wollen. Staatssekretär erwartet Offenheit von P+S.

Stralsund/Rostock. Die Zulieferer der P+S-Werften in Stralsund und Wolgast wollen Klarheit über die augenblickliche Situation des angeschlagenen Unternehmens. „Wir wollen auf unsere klaren Fragen klare Antworten“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Rudolph nach einem Treffen der Zulieferer der P+S-Werften am Donnerstag in Rostock. Die Firmen wollten wissen, worauf sie sich einrichten müssten.

+++Die Opposition bleibt kritisch - Gespräche dauern an+++

+++Letzter Rettungsversuch für die P+S-Werften+++

Es sei aber klar geworden, dass die Zulieferer sich weiter engagieren wollten und bereit seien, an den Entscheidungen zum Produktionsablauf in den von Insolvenz bedrohten Werften teilzuhaben. „Das war bisher wohl ein großes Defizit.“ Dies werde er P+S-Geschäftsführer Rüdiger Fuchs mitteilen, sagte Rudolph. Vertreter der P+S-Werften saßen in Rostock nicht mit am Tisch der rund 20 anwesenden Zulieferer.

Weitere Details, etwa zur aktuellen Finanzlage der Zulieferer, wurden nach dem Treffen in Rostock nicht bekannt. Der Vorstandsvorsitzende des Kooperationsverbunds Maritime-Zulieferer-Allianz MV, Günter Eilers, sagte, Zahlen zur Finanzlage stünden noch nicht fest. „Da wird auch jedes Unternehmen sich selbst bedeckt halten.“

Am Montag hatten Land und Bund die staatliche Rettungsbeihilfe nach der Auszahlung von 70 Millionen der ursprünglich geplanten 152,4 Millionen Euro gestoppt. Zuvor hatte Fuchs über erheblich größere Finanzprobleme als bekannt berichtet. Der Geschäftsführer kündigte nach dem Stopp der Hilfen an, am Mittwoch einen Insolvenzantrag stellen zu wollen. Inzwischen versucht der Werftenmanager, Auftraggeber wie Scandlines und DFDS sowie Zulieferer zu finanziellen Zugeständnissen zu bewegen, um eine Insolvenz abzuwenden.

Offen ist, ob sich Scandlines und DFDS auf Abschlagszahlungen einlassen. Die beiden Scandlines-Fähren und einer der beiden DFDS-Frachter befinden sich in einem fortgeschrittenen Baustadium.

Den Zuliefer-Firmen drohen bei Insolvenz der Werften massive Verluste, weil Leistungen und Material vielfach noch nicht bezahlt sind. Zur Umsetzung des ursprünglichen Rettungskonzeptes hatten sie sich zu Eigenkapitalleistungen im Umfang von 20 Millionen Euro verpflichtet.