Die Neonazis folgten damit einer einstweiligen Verfügung, die der Zwangsverwalter der Immobilie vor dem Landgericht Lüneburg erwirkt hatte.

Faßberg/Lüneburg. Nach zweieinhalbwöchiger Besetzung haben Neonazis am Dienstagnachmittag das Hotel „Landhaus Gerhus“ in Faßberg bei Celle geräumt. Sie folgten damit widerstandslos einer einstweiligen Verfügung, die der Zwangsverwalter der Immobilie am Vormittag vor dem Landgericht Lüneburg erwirkt hatte. Ein Großaufgebot der Polizei überwachte den Auszug der acht Rechtsextremisten. Auch zahlreiche Anwohner waren zugegen.

Das Hotel war am 17. Juli von den Neonazis besetzt worden. Sie fungierten als „Bewachungspersonal“ des Hamburger Anwalts und Holocaust-Leugners Jürgen Rieger, der die Immobilie gepachtet hat. Rieger selbst war nicht anwesend, er ließ sich von einem der Rechtsextremisten vertreten. Nach dem Urteil des Lüneburger Gerichts hatten der Anwalt des Zwangsverwalters und der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Celle das Hotel aufgesucht. In Begleitung von drei Polizisten händigten sie den Besetzern das schriftliche Urteil aus.

Diesen wurde durch den Anwalt des Zwangsverwalters anschließend eine Frist von 30 Minuten gegeben, das Hotel zu verlassen. Andernfalls würde er Anzeige wegen Hausfriedensbruchs erstatten und das Gebäude von der Polizei räumen lassen. Die Rechtsextremen, darunter einige Mitglieder der neonazistischen „Kameradschaft 73 Celle“, verließen das Gelände vermummt und in zwei Pkw fristgerecht. (ddp)