Bei der Lieferung von elf Castor-Behältern aus Frankreich werde etwa die gleiche Zahl von Polizisten wie im vergangenen Jahr zum Einsatz kommen.

Hannover/Lüneburg. Die Polizeibehörden der Länder und des Bundes wollen den bevorstehenden Castor-Transport nach Gorleben mit rund 19.000 Beamten schützen. Bei der Lieferung von elf Castor-Behältern aus Frankreich in das Zwischenlager werde kommende Woche annähernd die gleiche Zahl von Polizisten wie im vergangenen Jahr zum Einsatz kommen, erklärten die Leiter des Castor-Einsatzes der niedersächsischen Polizei und der Bundespolizei am Mittwoch in Hannover.

Demnach sollen den 13. Castor-Transport nach Gorleben 11.000 Beamte der Länderpolizeien begleiten. Auch die Bundespolizei, die 2010 gut 8.000 Beamte im Einsatz hatte, werde „in ähnlicher Größenordnung wie 2010 zur Verfügung stehen“, hieß es.

Etwa 300 extrem gewaltbereite Demonstranten werden nach Schätzungen der Polizei versuchen, den Castor-Transport zu stoppen. „Diesen Menschen reicht der friedliche Protest nicht“, sagte der Präsident der Polizeidirektion Lüneburg, Friedrich Niehörster, am Mittwoch in Hannover. Viele von ihnen pilgerten extra in das Wendland, um die Auseinandersetzung mit der Polizei zu suchen. „Ansonsten rechnen wir mit vielfältigen und kreativen Aktionen“, sagte Niehörster. Insgesamt erwartet die Polizei weniger Atomgegner als beim Transport im vergangenen Jahr, gegen den bis zu 50 000 Demonstranten protestierten.

Andere Atomkraftgegner wollen am Sonntag (20. November) in Lüneburg mit einer täuschend echten Castor-Attrappe auf einem Tieflader gegen die bevorstehende Atommülllieferung nach Gorleben demonstrieren. Der simulierte Transport durch die Lüneburger Innenstadt werde von Umweltschützern in Strahlenschutzanzügen begleitet, kündigte das Netzwerk Campact am Mittwoch an.

+++ Dossier zur Endlagersuche +++

+++ Opposition will sofortige Absage des Castor-Transports +++

Mit einer Sitzblockade würden Lüneburger Bürger den „Atommülltransporter“ zum Abbiegen zwingen. Bei der Kundgebung wollen die Demonstranten ein zehn Meter hohes aufblasbares X errichten und Unterschriften gegen ein Endlager in Gorleben sammeln.

(dapd/abendblatt.de)