Dieter Rathing hat sich zu einem möglichen Castor-Transport kritisch geäußert. “Die Adventszeit ist eine Zeit der Besinnung“, erinnert Rathing.
Lüneburg. Der Lüneburger Landessuperintendent Dieter Rathing hat sich kritisch zu einem möglichen Castor-Transport nach Gorleben am ersten Adventswochenende geäußert. "Die Adventszeit ist seit jeher eine Zeit der Besinnung", erinnert der evangelische Regionalbischof an die Bedeutung der Kirchenjahreszeit. "Es wäre besser, die Verantwortlichen nutzten diese Gelegenheit zu einer Besinnung über die Frage der Endlagerung von Atommüll und zur Suche nach alternativen Standorten, nachdem sich das Lager Gorleben als problematisch erwiesen hat", so Rathing
Vielen Menschen seien gerade die Adventswochenenden wertvoll, um sich dann mit Familienangehörigen und Freunden zu treffen. Sollte der Castor Ende November tatsächlich rollen, wäre der Bevölkerung des Wendlands und nicht zuletzt Tausenden von Demonstranten und Polizeibeamten diese Möglichkeit genommen. "Es ist aus meiner Sicht nicht hinzunehmen, dass in einer Zeit, die der inneren Vorbereitung auf Weihnachten dienen soll, eine ganze Region in einen Ausnahmezustand versetzt wird", sagt Rathing.
Bereits im September hatte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister die Terminplanung für den nächsten Castor-Transport kritisiert. Er halte das letzte November-Wochenende für "kein gut gesetztes Datum", sagte Meister. Er hoffe, dass es einen anderen Zeitpunkt geben könnte, "der erste Advent gehört zu den am besten besuchten Gottesdiensten". Es gelte, Rücksicht auf die Beteiligten zu nehmen, nicht zuletzt auf die Einsatzkräfte der Polizei. Am 24. November soll ein Transport von elf Castor-Behältern aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague in Richtung Niedersachsen starten.