Die Polizei hat am Dienstag, rund drei Wochen vor dem nächsten Castor-Transport., die Strecke ins Atommüllager Gorleben abgesichert.

Hitzacker/Dannenberg. Vor dem nächsten Castor-Transport Ende November sichert die Polizei schon die Strecke ins Atommülllager Gorleben. Bundespolizisten rollten am Dienstag an der Jeetzel-Brücke nahe dem Verladebahnhof Dannenberg rund 650 Meter Stacheldraht aus. Polizeitaucher verlegten zudem eine Sperre im Fluss. Hintergrund ist die Furcht vor gewalttätigen Aktionen und Sabotageakten linker Extremisten.

Bereits seit Wochen kontrollieren Bereitschaftspolizisten andere neuralgische Punkte wie etwa das Zwischenlager Gorleben, wo die elf Castoren eingelagert werden sollen.

Das Bundeskriminalamt rechnet einem Medienbericht zufolge in diesem Jahr erneut mit Gewalttaten. Die Krawalle könnten sogar heftiger ausfallen als im November 2010, befürchtet die Polizei. Damals hatte der Castor-Transport mit Zehntausenden Demonstranten und Blockierern, 92 Stunden Dauer, 20.000 Polizisten und geschätzte Gesamtkosten von 50 Millionen Euro alle Rekorde gebrochen. Wie viele Polizisten in diesem Jahr eingesetzt werden, gibt die Polizei, wie immer im Vorfeld, nicht bekannt.

An der Jeetzel-Brücke hatte es vor elf Jahren Monate vor dem Castor-Transport einen Brandanschlag gegeben, der die Brücke stark beschädigt hatte. „Seitdem wird der Bereich besonders gesichert“, sagte Ralf Göttner von der Bundespolizei in Hannover. Kletterer der Einsatzeinheit kontrollierten am Dienstag auch, ob unter der Eisenbahnbrücke irgendwelche Manipulationen vorgenommen wurden. Nun wird die Brücke rund um die Uhr vom Objektschutz bewacht.

Auch am Verladebahnhof in Dannenberg, an dem die Castoren vom Zug auf Schwertransporter verladen werden, legte die Bundespolizei am Dienstag die ersten Drahtrollen aus. Am Montag erst waren die Polizisten der technischen Einheit aus Blumberg und St. Augustin ins Wendland angereist.

Auch während des Transportes werden sie für technische Hilfeleistungen eingesetzt. Sobald die Castor-Behälter schließlich im Zwischenlager angekommen sind, werden sie die Drahtrollen wieder abbauen. „Wir sind etwa vier Wochen hier. Wir sind immer die ersten die kommen und die letzten die gehen“, sagte Folker Starick von der technischen Einsatzeinheit Blumberg.