Die Transformatoren im AKW Brokdorf sollen laut Betreiber E.on nicht gebrannt haben. Es sollen aber schädliche Gase ausgetreten sein.

Brokdorf/Kiel. An dem seit Sonntagmittag abgeschalteten Atomkraftwerk Brokdorf haben zahlreiche Experten damit begonnen, die Ursache für den Defekt eines Transformators und das Ausmaß des Schadens zu untersuchen. Einer von zwei Transformatoren, die den produzierten Strom für den Transport auf einer 380kv-Leitung umwandeln, hatte sich am Sonntag abgeschaltet. E.on habe zahlreiche Spezialisten für die Schadensanalyse im Einsatz. Außerdem beauftragte die Atomaufsicht in Kiel Gutachter, den Zwischenfall zu überprüfen, wie ein Sprecher des zuständigen Justizministeriums am Montag in Kiel sagte.

Das Kernkraftwerk bleibt nach der Störung vom Wochenende zunächst abgeschaltet. Die Anlage werde erst wieder angefahren, wenn die Störung beseitigt worden sei, sagte Petra Uhlmann, Sprecherin von E.ON-Kernkraft in Hannover, am Montag. Sie betonte, das Problem habe ausschließlich den konventionellen – also nicht den nuklearen – Teil des Kraftwerks betroffen.

"Der defekte Transformator hat nicht gebrannt“, betonte die Sprecherin. Vielmehr habe die sogenannte Buchholz-Sicherung schädliche Gase wahrgenommen und automatisch den Transformator ausgeschaltet. Alle Abläufe nach dem Transformatoren-Defekt hätten systemgemäß funktioniert. Daher sei der Zwischenfall nicht mit dem Transformatorenbrand im Kernkraftwerk Krümmel im Jahre 2007 zu vergleichen.

Am Mittwoch sollen Ergebnisse vorliegen, ob der Transformator repariert werden kann oder ausgetauscht werden muss. Die Unternehmenssprecherin verwies noch einmal darauf, das Ereignis habe sich im konventionellen, nicht im atomaren Teil des Kraftwerks ereignet und sei nicht meldepflichtig gewesen. Trotzdem habe man die Behörden informiert.

Das AKW Brokdorf war erst am 20. Juli nach mehrwöchiger Jahresrevision wieder ans Netz gegangen. Bei dieser Revision hatte es laut Ministerium keine Auffälligkeiten gegeben.(abendblatt.de/dpa/dapd)