Die elf Behälter mit radioaktivem Müll haben mit einem Tag Verspätung ihr Ziel erreicht. Mit 92 Stunden war das der bisher längste Transport.

Gorleben. Der Castor-Transport mit hoch radioaktivem Atommüll hat nach rund 92 Stunden am Dienstagmorgen das Zwischenlager Gorleben erreicht. Der Transport war durch Schienen- und Straßenblockaden tausender Atomgegner lange aufgehalten worden. Er startete am Freitag nahe der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague und ist damit der bisher längste Castor-Transport nach Gorleben.

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Der Transport hatte sich gegen 8.34 Uhr unter massivem Polizeischutz mit eintägiger Verspätung von Dannenberg ins niedersächsische Gorleben in Bewegung gesetzt. In Dannenberg im Wendland waren die elf Behälter auf Tieflader verladen worden, da die letzten 20 Kilometer nach Gorleben auf dem Straßenweg bewältigt werden müssen. Der zuvor längste Transport hatte 2008 rund 79 Stunden gedauert.

Allein vor dem Zwischenlager Gorleben harrten seit Sonntag tausende Castor-Gegner 45 Stunden lang auf der Straße aus und verbrachten zwei Nächte bei Minusgraden, bevor sie weggeräumt wurden. Zudem blockierten Greenpeace-Aktivisten mit einem getarnten Bier-Lastwagen, den sie in der Straße verankert hatten, zwölf Stunden lang die Abfahrt in Dannenberg.

Nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft schützen bis zu 20.000 Polizisten den Transport. Wie hoch die Kosten sind, ist noch unklar. Der Protest richtete sich auch gegen die Verlängerung der Atomlaufzeiten und die mögliche Einrichtung eines Endlagers für Atommüll in der Nähe des oberirdischen Zwischenlagers Gorleben.