Der EKD-Ratsvorsitzende fordert schnelles Ende der atomaren Energiegewinnung. Im Wendland hat die Polizei eine Blockade geräumt.
Hannover/Dannenberg. Der amtierende EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider hat den Protest gegen eine Laufzeitverlängerung für die Atomkraftwerke unterstützt und sich an die Seite der Atomkraft-Gegner gestellt. „Die Sicherheit des Salzstocks in Gorleben ist nicht hinreichend gewährleistet. Aber auch die gesamte Atomtechnologie selbst ist kaum zu verantworten angesichts des Risikos, strahlendes Material über einen unübersehbar langen Zeitraum lagern zu müssen“, sagte Schneider der „Frankfurter Rundschau“. Er forderte ein schnellstmögliches Ende der atomaren Energiegewinnung und sprach sich gegen eine Verlängerung der Laufzeiten aus, wie sie die Regierung gerade beschlossen hat. Mit Blick auf die Proteste gegen den Castor-Transport bezeichnet Schneider Gewalt als „nicht akzeptabel“. Für die Reaktionen des Staates müsse „die Verhältnismäßigkeit der von ihm eingesetzten Zwangsmittel gelten.“
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Währenddessen ist die Polizei am Donnerstagabend im Wendland erstmals gegen Gegner des bevorstehenden Castortransportes vorgegangen. In der Ortschaft Metzingen haben die Beamten auf der Bundesstraße 216 eine Blockade geräumt und Demonstranten zur Seite gedrängt. Größere Zwischenfälle habe es aber nicht gegeben, sagte ein Sprecher der Einsatzleitung am Freitag.
Rund 200 Atomkraftgegner hatten auf einer Kreuzung eine Feuertonne entzündet und die Fahrbahn versperrt. Der Verkehr, darunter auch mehrere LKW, stand still. An den Protesten beteiligten sich nach Angaben der Castor-Gegner auch rund ein Dutzend Landwirte mit Traktoren, die immer wieder über die Kreuzung fuhren. Die sogenannte „Landmaschinenschau“ in Metzingen gilt traditionell als Auftakt der Anti-Castor-Proteste.