Backhaus setzt stattdessen auf eine “verbesserte Aufklärung über die Gefahren im Küstenraum“ mit Schautafeln und Informationsblatt.

Schwerin/Arkona. Umweltminister Till Backhaus (SPD) hat sich nach dem nach dem tödlichen Küstenabbruch auf Rügen gegen die generelle Sperrung der Steilküsten ausgesprochen. Dies solle nur im Falle von aktuellen Gefahren erfolgen, sagte er am Freitag in Schwerin. Er sprach sich auch gegen eine Erweiterung der Küstenschutzanlagen zur Steilküstensicherung am Kap Arkona und in Vitt aus. Das Kosten-Nutzen- Verhältnis wäre nicht vertretbar. „Ich setze primär auf eine verbesserte Aufklärung über die Gefahren im Küstennaturraum“, betonte Backhaus nach einer Beratung mit Vertretern des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie, des Biosphärenreservats Südost-Rügen, des Nationalparks und der Kommunen.

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Gemeinsam seien Präventionsmöglichkeiten erarbeitet worden, darunter ein Informationsblatt über die Gefahren an Steilufern. Zur Hauptsaison sollen an der Küste Schautafeln über die Entstehung der Steilküsten informieren. Im April werde ein mit einem Laserscanner ausgestattetes Flugzeug systematisch die Küsten überfliegen und Höhenaufnahmen machen. Experten sollen mit deren Hilfe Gefährdungseinschätzungen vornehmen. Mit ersten Ergebnissen werde Anfang Juni gerechnet. Die Daten sollen später den Kommunen zur Verfügung gestellt werden. Baugenehmigungen sollen nur noch erteilt werden, wenn eine Gefährdung durch den Abrutsch von Steilufern oder Hängen langfristig ausgeschlossen werden kann. Im Zweifel habe dies der Bauherr durch ein entsprechendes Gutachten nachzuweisen.