In Harrislee bei Flensburg hatte am 16. Februar ein Mann seine Frau und die Tochter umgebracht und anschließend das Haus in Brand gesetzt.

Flensburg. Die Staatsanwaltschaft in Flensburg hat nun Anklage gegen den mutmaßlichen Mörder im Familiendrama von Harrislee erhoben. So soll der 38 Jahre alte Familienvater im Februar seine Ehefrau (36) und seine Tochter (7) erstochen und anschließend das Haus der Familie in dem Ort an der dänischen Grenze bei Flensburg in Brand gesetzt haben. Er muss sich nun vor Gericht wegen Mordes in zwei Fällen und wegen besonders schwerer Brandstiftung verantworten. Wann der Prozess eröffnet wird, steht noch nicht fest.

Nach der Tat hatte der Geschäftsmann das Haus angezündet, um das Verbrechen zu vertuschen. Feuerwehrleute fanden die beiden Leichen beim Löschen. Die Obduktion ergab, dass beide an zahlreichen Messerstichen und -schnitten starben. Der 38-Jährige setzte sich über Hamburg nach Berlin ab. In einer E-Mail an den Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlag gestand er die Tat. Die Staatsanwaltschaft teilte weiter mit, er habe darin erklärt, dass er und seine Familie seien von Geschäftspartnern bedroht worden und er seiner Familie Repressalien ersparen habe wollen.

Der Angeklagte soll 930.000 Euro Schulden haben. Der Geschäftsmann arbeitete zuletzt als Unternehmensberater, er führte eine Flensburger Werbeagentur und wollte für einen Hamburger Fußballclub Business-Plätze vermarkten. Außerdem soll er Mitgesellschafter eines Handballvereins gewesen sein. In der E-Mail hatte der Mann auch seinen Suizid angekündigt. Die Polizei fasste ihn im Februar mit Schnitt- und Stichwunden am Hals und Oberkörper in einem Berliner Hotel. (dpa/lno)