Die beiden Mitglieder der Rockerbande werden verdächtigt, zwei “Bandidos“-Mitglieder mit Messerstichen schwer verletzt zu haben.

Kiel. Im Kampf gegen die Rockerkriminalität in Schleswig-Holstein hat die Polizei am Freitagmorgen in Kiel zwei Mitglieder der „Hells Angels“ festgenommen. Sie stehen im Verdacht, am 15. März vor einem Fitness-Center zwei junge Männer aus dem Umfeld der mit den „Hells Angels“ verfeindeten „Bandidos“ mit Messerstichen schwer verletzt zu haben.

Ein Richter erließ noch am Freitag Haftbefehl gegen die Festgenommenen. Sie kamen in verschiedene Gefängnisse. Wie die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt weiter mitteilten, wurde die Wohnung eines weiteren „Hells-Angels“-Mitglieds durchsucht. Nähere Angaben zu den Festgenommenen machte das Landeskriminalamt nicht. Beamte stellten diverse Messer sicher.

„Hells Angels“ und „Bandidos“ liefern sich im Norden eine blutige Fehde um Einflussgebiete und Geld. Es soll vor allem um Marktanteile in Drogenhandel und Prostitution gehen. Das LKA ermittelt seit fast einem Jahr mit einer Sonderkommission „Rocker“. Im März des laufenden Jahres hatte ein unbekannter Täter auf das Haus des „Hells Angels“- Anführers in Kiel geschossen. Dabei wurde niemand verletzt.

Der Flensburger „Hells Angels“-Chef muss sich demnächst wegen versuchten Totschlags vor Gericht verantworten. Er soll im vorigen September ein Mitglied der „Bandidos“ von der Autobahn 7 (Hamburg-Flensburg) gedrängt haben. Insgesamt rechnet das LKA den „Hells Angels“ und den „Bandidos“ im Norden 50 bis 60 Vollmitglieder sowie 50 bis 75 Unterstützer zu.