Das Hauptsymptom der Krankheit ist blutiger Durchfall. Wer daran leidet, sollte umgehend ein Krankenhaus aufsuchen. Die wichtigsten Tipps zum Schutz vor EHEC.

Hamburg. Seit Anfang Mai erkranken immer mehr Menschen an einer durch das Bakterium EHEC (enterohämorrhagisches Escherichia coli) ausgelösten Durchfallerkrankung. Viele Patienten erleiden die schwere Verlaufsform HUS (hämolytisch-urämisches Syndrom). Zum Schutz vor dem Keim warnen Experten unter anderm vor dem Verzehr von rohen Gurken, Tomaten und Blattsalat. Was Sie sonst noch tun können:

- Mindestens 30 Sekunden lang Hände mit Seife waschen - und zwar nach jedem Gang zur Toilette und jedem Berührungskontakt mit einer Fläche, die auch andere Menschen berührten.

- Speisen gut durchgaren, mindestens zehn Minuten bei einer Kerntemperatur von 70 Grad

- Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich waschen

- Auf gute Küchenhygiene achten, Bretter und Messer gründlich reinigen

- Eltern sollten darauf achten, dass Kinder sich nach Kontakt mit Erde oder Tieren nicht die Finger in den Mund stecken, sondern die Hände gründlich mit Wasser und Seife reinigen.

- Speisen nur außerhalb von Tiergehegen verzehren

Wie wird die Infektion behandelt?

In der Therapie würden vor allem die Symptome behandelt, zum Beispiel durch Mittel gegen den Durchfall, sagt Dr. Susanne Huggett. Die in den Hamburger Asklepios-Kliniken untergebrachten Patienten würden alle isoliert: "Alle tatsächlich oder womöglich mit EHEC infizierten Patienten liegen bei uns in einem Einzelzimmer oder in einem Zimmer mit einem weiteren EHEC-Patienten; im letzteren Fall spricht man von einer Kohorten-Isolierung." Diese Isolier-Zimmer seien häufig durch Schleusen vom Rest der Krankenhausstation abgegrenzt. Besuch dürften die EHEC-Patienten bekommen. "Jedoch", sagt Huggett, "sollten Risikogruppen-Angehörige wie kleine Kinder, Schwangere und Alte nicht dazu gehören - zu ihrem eigenen Schutz."

Bei Erwachsenen werde zur Behandlung auch die Plasmapherese eingesetzt, sagt Dr. Jan Kielstein von der Medizinischen Hochschule Hannover. Sie entferne schädliche Eiweiße aus dem Blut, indem das Blutplasma entfernt und durch Spenderplasma ersetzt werde. Die bis zu zweieinhalbstündige Plasmapherese müsse mehrmals wiederholt werden. Das sei auch einer der Gründe, warum ein Teil der Patienten auf Intensivstationen behandelt werde.