Hamburg. Kreuzfahrt-Kapitän Hansen gehörte zu den „Verrückt nach Meer“-Lieblingen. Im Interview spricht er über sein Leben nach der TV-Serie.
Die „Verrückt nach Meer“-Fans lieben ihn noch heute: Der norwegische Kapitän Morten Hansen schipperte von 2010 bis 2022 für die ARD-Kreuzfahrt-Doku über die Weltmeere. Doch was macht der TV-Liebling eigentlich heute? Im Interview mit dem Hamburger Abendblatt spricht der Wahl-Österreicher über sein neues Leben abseits der Kameras, schwierige Zeiten auf hoher See und sein ganz privates Familienglück.
Hamburger Abendblatt: Was hat sich nach dem TV-Aus von „Verrückt nach Meer“ für Sie verändert? Wie sieht Ihr Alltag heute aus?
Morten Hansen: Mein Alltag beziehungsweise Arbeitstag sieht genauso aus wie davor, nur dass ich nicht die Kamera dabei habe. Die Stunden, die ich vor der Kamera verbracht habe, kann ich jetzt mit meinem Team verbringen. (Anmerkung der Redaktion: Noch heute ist der gebürtige Norweger auf der MS Artania, dem größten Schiff von Phoenix Reisen, als Kapitän im Dienst).
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Kreuzfahrt: „Verrückt nach Meer“-Star gibt Einblicke
Werden Sie noch oft auf die Serie angesprochen?
Ja, ich werde erkannt. Zuvor hat sich dies rein auf Deutschland beschränkt, seit geraumer Zeit ist diese Welle auch in Österreich angekommen. Dies hat sicher auch mit den viele Wiederholungen auf sämtlichen Programmen zu tun.
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Was machen solche Reaktionen mit Ihnen als Person?
Man lernt viele Menschen und Schicksale dadurch kennen. Ehrlich gesagt bin ich oft sehr erstaunt, aber auch berührt, wie vielen Menschen wir mit „Verrückt nach Meer“ Einsamkeit genommen oder durch schwere Krankheiten geholfen haben. Wir haben aber auch Menschen wieder Selbstvertrauen und Weitsicht geschenkt und dies fühlt sich wirklich gut an. Es ist einfach schön, dass ich Menschen animieren konnte, eine Kreuzfahrt zu machen.
„Verrückt nah Meer“-Fans können Sie im November und Dezember 2024 auf speziellen Eventkreuzfahrten erleben. Was erwartet die Gäste an Bord?
Sie haben die Möglichkeit ein wenig hinter die Kulissen der Serie zu blicken und es wird das Kennenlernen und ein Austausch im Wechsel mit einigen der bekannten Gesichter aus der Serie ermöglicht. Natürlich erwartet die Gäste eine ausgezeichnete Kulinarik und wunderschöne, vorweihnachtliche Ziele entlang des Rheins.
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Sie steuern seit Jahren als erfahrener Kapitän Kreuzfahrtschiffe. Gibt es ein Erlebnis, das Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben ist?
Es gibt immer wieder viele wunderschöne und auch emotionale Erlebnisse. Ein ganz besonderer Moment war unter anderem die erste Einfahrt nach 9/11 in New York. Unser amerikanischer Lotse hat uns diese Vorfälle so emotional geschildert, dass wir alle verstummt sind. Als wir bei der Abfahrt Ground Zero passiert haben, haben wir das Nebelhorn dreimal ertönen lassen – in Gedenken an die Opfer. Bei uns auf der Brücke, aber auch bei den Gästen blieb kein Auge trocken.
„Es gibt nichts Schlimmeres als ein Kreuzfahrtschiff, welches nicht auf See ist“
Wie haben Sie als Kapitän 2020 den Corona-Ausbruch an Bord der MS Artania erlebt? Und was haben Sie in dieser Zeit gelernt?
Es war eine äußerst schwierige Zeit und sie würde ein ganzes Buch füllen. Man muss immer mit sämtlichen Dingen, die nicht der Normalität entsprechen, dealen können und das immer und überall. Diese Zeit ist Gott sei Dank vorbei, wir haben es gut gemeistert und ich sehe zuversichtlich in die Zukunft. Es gibt nichts Schlimmeres als ein Kreuzfahrtschiff, welches nicht auf See ist und nahe aber auch ferne Ziele ansteuern kann. Der schönste Moment für mich war dann wieder die erste Fahrt im Juli 2021 als wir wieder mit Gästen an Bord durchstarten durften.
Wie urlauben Sie privat?
Am liebsten urlaube ich zu Hause. Ich bin sehr viel unterwegs und jetzt auch Opa geworden. Daher versuche ich in meinem Urlaub möglichst viel Zeit mit meiner Enkelin zu verbringen. Ich urlaube aber auch gerne in Griechenland, in den österreichischen Nachbarländern wir Italien aber auch immer gerne Kroatien, da darf kleines Boot nicht fehlen. Sehr gerne fahre ich aber auch in die österreichischen Berge.
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Würden Sie privat noch eine Kreuzfahrt buchen?
Natürlich! Meine Frau hat ja ein Reisebüro und wenn es die Zeit erlaubt, begleite ich sie auch auf andere Schiffe. Schließlich muss man auch über den Tellerrand blicken.
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