Die Linke hat sich am Wochenende auf ihr Wahlprogramm verständigt. Im Wesentlichen folgten die rund 500 Delegierten dabei den Vorschlägen der Parteispitze.
Arbeitsmarkt Die Linke will einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn nach französischem Vorbild einführen, der in der nächsten Wahlperiode auf 10 Euro pro Stunde ansteigen soll. Hartz IV soll im Prinzip abgeschafft werden, der Regelsatz in der nächsten Wahlperiode auf 500 Euro steigen.
Investitionen Die Linke will mit 200 Milliarden Euro rund zwei Millionen neue Arbeitsplätze schaffen. 100 Milliarden Euro sollen pro Jahr in Bildung, Gesundheit, Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr fließen. Außerdem soll ein Zukunftsfonds mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro eingerichtet werden.
Steuern Die Linke verlangt eine "Umverteilung von unten nach oben". Der Grundfreibetrag soll auf 9300 Euro erhöht werden, wer mehr als 84 000 Euro pro Jahr verdient, soll 53 Cent pro Euro abführen. Die Linke will zudem eine "Millionärssteuer" und eine Börsenumsatzsteuer einführen.
Wirtschaft/Finanzen Private Banken sollten nach Ansicht der Linken verstaatlicht, der Finanzsektor der öffentlichen Kontrolle unterworfen und strikt reguliert werden. Die Belegschaften sollen an großen Unternehmen beteiligt werden. Die Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge muss nach Auffassung der Partei beendet werden: Der öffentliche Personenverkehr oder die Energie- und Wasserversorgung sollen in öffentlicher Hand organisiert werden.
Rente Die Linke will die gesetzliche Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung umbauen, in die Selbstständige, Beamte und Politiker auch einzahlen. Die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre soll rückgängig gemacht werden.
Familie Die Linken wollen eine gebührenfreie öffentliche Kinderbetreuung und einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Platz für eine Ganztagsbetreuung ab dem ersten Lebensjahr einführen.
Außen/Verteidigung Auslandseinsätze müssen aus Sicht der Linken der Vergangenheit angehören, die Bundeswehr soll sofort aus Afghanistan abgezogen werden. Die Nato soll durch ein "kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands" ersetzt werden. Die Linke will die Wehrpflicht abschaffen und die Bundeswehr zu einer Verteidigungsarmee umgestalten.