Kaum ist in der Kulturbehörde ein Brand halbwegs gelöscht, wird schon an anderer Stelle “Feuer“ gerufen. “Welt Online“ berichtet, Finanzstaatsrat...
Hamburg. Kaum ist in der Kulturbehörde ein Brand halbwegs gelöscht, wird schon an anderer Stelle "Feuer" gerufen. "Welt Online" berichtet, Finanzstaatsrat Robert Heller sei der Auffassung, dass die Tarifpolitik Karin von Welcks gegenüber den drei Staatstheatern gegen einen Senatsbeschluss verstoße. Zitiert wird Staatsrat Heller dazu allerdings nur mit der Äußerung, "Mehrausgaben für Tarifsteigerungen" würden für die Zuwendungsempfänger "einheitlich berechnet". Vorwurf: Abweichend davon würden die Theater ungleich behandelt.
Das werfen die drei Staatstheater der Kulturbehörde schon länger vor: das Thalia erwartet einen Ausgleich der Tarifsteigerungen von rund 90 Prozent, das Schauspielhaus von 75 Prozent und die Staatsoper von 71 Prozent (das Abendblatt berichtete). Die Finanzlücken, die dadurch offen blieben, reichten von 110 000 Euro beim Thalia über 250 000 Euro beim Schauspielhaus bis zu einer Million Euro bei der Oper.
Dagegen sieht ein verantwortlicher Mitarbeiter der Kulturbehörde die Gleichbehandlung sehr wohl gegeben, wie er dem Abendblatt erklärte. Abgesehen davon, dass die Verhandlungen aus Sicht der Kulturbehörde nicht abgeschlossen seien, führten unterschiedliche SAP-Berechnungssysteme zwischen Finanzbehörde und Theatern zu unterschiedlichen Sichtweisen auf die Höhe der Zahlungen: "Da werden Äpfel mit Birnen verglichen." Auch dem Vorwurf, der vorgesehene Gesamtbetrag werde von der Kulturbehörde nicht vollständig an die Staatstheater weitergereicht, widerspricht der Mitarbeiter: "Aus unserer Sicht und der Sicht der Theater reicht das nur nicht." Thalia-Geschäftsführer Ludwig von Otting bewertete den Vorgang gegenüber dem Abendblatt als "sehr ungeschickte Kommunikation".