Der Bund soll sich an der Studienfinanzierung beteiligen. Die Uni-Prämie soll 1,5 Milliarden Euro kosten, sagt Ex-Ministerin Bulmahn.
Berlin. Angesichts der weiter steigenden Studentenzahlen hat das SPD-Wissenschaftsform eine dauerhafte Beteiligung des Bundes an der Hochschulfinanzierung verlangt. In einem Thesenpapier schlägt das Forum unter anderem vor, dass der Bund den Hochschulen pro erfolgreichem Absolventen eine Geldprämie zahlt. Dies sei auch ein zusätzlicher Anreiz für bessere Lehre und Betreuung und begünstige zugleich einen länderübergreifenden Ausbau von Studienkapazitäten, sagte die frühere Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD). Im SPD-Wissenschaftsforum arbeiten namhafte Wissenschaftler mit.
Denkbar sei zum Beispiel eine Prämie von 5000 Euro pro Absolvent. Damit würde der Bund die Hochschulen bei 300.000 Absolventen mit rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr unterstützen, sagte Bulmahn. Bei der Prämie könne auch differenziert werden, ob es sich um teure Studiengänge etwa in Medizin oder um weniger kostenintensive wie in den Geisteswissenschaften handele. Es gehe nicht um ein neues Hochschulsonderprogramm, sondern um eine neue Finanzierungsart.
Notwendig sei eine Überprüfung der Folgen der Föderalismusreform von 2006, mit der die Zusammenarbeit von Bund und Ländern auch in der Wissenschaft erheblich erschwert wurde. Unter dem Druck der Schuldengrenze werde sich dieses Thema spätestens 2013 in allen Parteien neu stellen, sagte Bulmahn. Den Vorstoß des von ihr geleiteten SPD-Wissenschaftsforums sieht Bulmahn „nicht im Gegensatz, sondern als Ergänzung“ des SPD-Leitantrages zur Bildungspolitik, der auf dem SPD-Bundesparteitag Anfang Dezember in Berlin verabschiedet werden soll. (dpa)