Die Fähigkeiten von Kindern müssten früher gefördert werden. Bessere Bedingungen für eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen seien nötig.
Hamburg. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes, Dieter Hundt, hat die Politik vor einem Fachkräftemangel gewarnt. "Die Politik muss gemeinsam mit der Wirtschaft und den Tarifpartnern alle Anstrengungen unternehmen, um zu verhindern, dass der Fachkräftemangel zur Wachstumsbremse für Deutschland wird", sagte Hundt dem Hamburger Abendblatt
Dazu müssten einerseits die Fähigkeiten von Kindern und Jugendlichen früher erkannt und gefördert werden, forderte Hundt. Andererseits seien bessere Bedingungen für eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen nötig. Voraussetzung dafür seien mehr Betreuungsmöglichkeiten für Kinder. "Die Betriebe werden ihre bereits erfolgreichen Anstrengungen verstärken und die Zahl der älteren Mitarbeiter weiter erhöhen", kündigte Hundt an. Darüber hinaus benötige man eine am Bedarf des Arbeitsmarkts orientierte Zuwanderung von Fachkräften, erklärte der Arbeitgeber-Vertreter . "Dazu muss auch die Einkommensgrenze, ab der nicht geprüft wird, ob eine bestimmte Stelle mit einem inländischen Bewerber besetzt werden kann, von 66 000 Euro auf 40 000 Euro sinken."
Dagegen sprach sich die Arbeitnehmergruppe der Unions-Fraktion im Bundestag gegen eine Förderung von mehr Zuwanderung aus. "Wir müssen alle Potenziale im Land ausschöpfen, bevor wir über mehr Zuwanderung reden", forderte der Vorsitzende der Gruppe, Peter Weiß (CDU). Er wandte sich gegen Forderungen, die generelle Einkommensgrenze für Ausländer auf 40 000 Euro zu senken. Eine Absenkung der Grenze solle nur möglich sein, wenn der deutsche Arbeitgeber einer Fachkraft aus dem Ausland eine "Garantieerklärung" abgebe, für gegebenenfalls anfallende Sozialleistungen aufzukommen.