Sie sei zuerst skeptisch gewesen, so Merkel auf dem CSU-Parteitag. Ihre Zweifel an einer Frauenquote hätten aich aber “in Luft aufgelöst“.
München. Auf dem CSU-Reformparteitag in München hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sich für die Einführung einer Frauenquote in der bayerischen Schwesterpartei ausgesprochen. „Ich würde sagen, Mut zum Neuen. Meine kleine Empfehlung“, sagte die CDU-Chefin gleich zu Beginn ihrer Rede vor den CSU-Delegierten am Freitag in München. Sie verwies auf die guten Erfahrungen mit einem Frauenquorum in ihrer eigenen Partei: „Es hat wunderbar funktioniert bei uns.“ Es sei „nichts zusammengebrochen in der CDU, im Gegenteil, die Diskussionen sind eher spannender geworden“. Die Debatten seien mitunter früher zu Ende, weil „Frauen manchmal ganz schön präzise sind“, setzte Merkel unter Beifall hinzu.
Die Kanzlerin räumte ein, dass auch sie früher einem Frauenquorum skeptisch gegenüber gestanden habe. Aber alles, was sie an Zweifeln gehabt habe, habe sich „in Luft aufgelöst“.
Bei dem am Freitag eröffneten Parteitag der CSU geht es im Rahmen einer Parteireform unter anderem über die Einführung einer Frauenquote von 40 Prozent in der Führungsebene. Dagegen gibt es in der Partei, in der 82 Prozent der Mitglieder Männer sind, aber durchaus Widerstand. In der CDU gilt ein Quorum, wonach Frauen mindestens ein Drittel von Ämtern und Mandaten besetzen sollen.