Im Laufe des Tages wollte die US-Außenministerin nach Rangun weiterreisen, um dort mit der Dissidentin Aung San Suu Kyi zusammenzukommen.
Naypyidaw. US-Außenministerin Hillary Clinton hat in Birma Gespräche mit der neuen Führung des jahrzehntelang isolierten Landes aufgenommen. Am Donnerstag traf sie in der Hauptstadt Naypyidaw zunächst mit Präsident Thein Sein zusammen. „Dies ist ein historischer Besuch“, sagte der seit März amtierende Staatschef. Zuletzt hatte vor 56 Jahren ein US-Außenminister Birma besucht. Nach dem rund einstündigen Treffen gaben der Präsident und seine Frau ein Mittagessen für Clinton.
Im Laufe des Tages wollte die US-Außenministerin nach Rangun weiterreisen, um dort mit der Dissidentin Aung San Suu Kyi zusammenzukommen. Die Friedensnobelpreisträgerin war nach jahrelangem Hausarrest im November 2010 freigekommen. Die Symbolfigur der Demokratiebewegung hatte am Mittwoch die Hoffnung geäußert, dass Clintons Besuch die Tür für weitere politische Reformen öffne.
Bis vor kurzem war das südostasiatische Land wegen seiner brutalen Militärjunta noch international geächtet. Das Land hat nach fast fünf Jahrzehnten Militärdiktatur erst seit März wieder eine zivile Regierung. Das Kabinett besteht zwar aus zahlreichen Ex-Generälen und das Militär kontrolliert weiterhin die Macht, doch hat sich das Land in den vergangenen Wochen merklich geöffnet. Unter anderem ließ Präsident Sein mehr als 300 politische Gefangene frei und begann einen Dialog mit Suu Kyi.