Der Oscar-Preisträger engagiert sich seit Jahren für Afrika. Das passt den Sudanesen und dem umstrittenen Präsidenten Omar el-Baschir gar nicht.
Washington. Mit seinem Appell für einen größeren Einsatz der internationalen Gemeinschaft für die Menschen im Sudan hat sich Hollywood-Schauspieler George Clooney heftige Kritik der sudanesischen Regierung eingehandelt. Die Botschaft des afrikanischen Landes in Washington warf Clooney vor, die „Kriegstrommel“ zu schlagen. Der US-Schauspieler ergreife einseitig Partei und verbreite „Fehlinformationen“.
Clooney, der sich seit Jahren für die Menschen im Sudan einsetzt und das Land bereits mehrfach bereiste, hatte in einem Beitrag für die „Washington Post“ die internationale Gemeinschaft dazu aufgerufen, sicherzustellen, dass die Volksabstimmungen im Sudan im nächsten Jahr nicht von Gewalt überschattet werden. Zugleich forderte der Schauspieler ein konsequenteres Vorgehen gegen die Regierung des sudanesischen Präsidenten Omar el-Baschir.
Im Sudan sollen am 9. Januar Volksabstimmungen über eine mögliche Unabhängigkeit des Südsudan sowie über die Zugehörigkeit der ölreichen Region Abjei, die genau auf der Grenze zwischen dem Norden und dem Süden liegt, stattfinden. Die Referenden sind der Höhepunkt eines Ende 2005 begonnenen Friedensprozesses, der den zwei Jahrzehnte dauernden Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden beendet hatte. Beobachter befürchten allerdings, dass sich an dem Referendum neue Gewalt entzünden könnte.