Clooney, sein Vater Nick und weitere Protestierende wurden festgenommen, nachdem sie eine Polizeiabsperrung vor der Botschaft übertreten haben.

Washington. Nach ihrer Festnahme bei einer Protestaktion vor der sudanesischen Botschaft in Washington sind der Hollywood-Star George Clooney und sein Vater Nick wieder auf freiem Fuß. „Es ist meine erste Verhaftung“, sagte der Kino-Held nach seiner Freilassung am Freitag. „Und lasst uns hoffen, dass es meine letzte war.“ Der 50-Jährige und sein Vater waren während der Demonstration in Handschellen von Polizisten abgeführt worden. Neben den beiden wurden nach Angaben des US-Senders zufolge auch Abgeordnete, der Bürgerrechtler Martin Luther King III und der Chef der afroamerikanischen Bürgerrechtsorganisation NAACP, Ben Jealous, festgenommen.

Die Demonstranten beschuldigten den sudanesischen Präsidenten Omar al Baschir, mit der Blockade von Nahrungs- und Hilfslieferungen die humanitäre Lage in der Region an der Grenze zum Südsudan zu verschärfen. Clooney, sein Vater Nick und weitere Protestierende wurden festgenommen, nachdem sie drei Mal davor gewarnt worden waren, eine Polizeiabsperrung vor der Botschaft zu übertreten.

Alles, worauf er hoffen könne, sei, Aufmerksamkeit auf die Krise in Sudan zu lenken, sagte Clooney der Nachrichtenagentur AP vor seiner Festnahme. «Es ist so ein unsinniger Gedanke zu denken, dass du mit irgendwas wie dem hier Erfolg haben könntest», sagte er. «Aber wenn es laut genug ist und du dafür sorgst, dass es laut genug bleibt, hören die Menschen wenigstens davon und sie können dann nicht sagen, sie hätten von nichts gewusst. Das ist ein erster Schritt», sagte der Schauspieler. Und derzeit sei ein Moment, «an dem wir eine Gelegenheit haben, etwas zu tun. Denn wenn wir in den kommenden drei oder vier Monaten nichts tun, gibt es eine echte humanitäre Katastrophe», sagte Clooney.

Malaria: Schauspieler George Clooney wieder gesund

Beeindruckt zeigte sich Clooney vom Engagement von US-Präsident Barack Obama in der Angelegenheit. Erst in dieser Woche traf der Schauspieler den Präsidenten, sprach vor dem Senat und nahm an einem Staatsempfang für den britischen Premierminister David Cameron teil. «Es ist erstaunlich, mit einem der Weltführer zusammenzusitzen, der all die Einzelheiten kennt, die sich in Sudan zutragen», sagte Clooney zu seinem Treffen mit Obama. Er habe den Präsidenten gebeten, sich mit Blick auf eine Lösung im Sudan für ein stärkeres Engagement Chinas einzusetzen.

(dpa/dapd/abendblatt.de)