Die Website stellt Satellitenbilder sowie Informationen aus dem Südsudan und Umgebung bereit. So kann die Lage besser überwacht werden.
Washington. Hollywood-Star George Clooney engagiert sich seit Jahren in Afrika und hat jetzt eine Website zur Überwachung der Lage im Sudan vorgestellt, die weitere Kriegsverbrechen in dem nordostafrikanischen Land verhindern soll. „Wir wollen, dass die potentiellen Urheber von Völkermord und Kriegsverbrechen wissen, dass wir sie beobachten, dass die Welt sie beobachtet“, erklärte der US-Schauspieler am Mittwoch anlässlich des Starts des satellitengestützten Beobachtungssystems. „Kriminelle gedeihen im Dunkeln. Es ist viel komplizierter, bedeutende Gräueltaten zu begehen, wenn man im Scheinwerferlicht der Medien steht“, fügte der 49-Jährige hinzu, der sich seit Jahren für eine Befriedung der Lage im Sudan einsetzt und das Land bereits mehrfach bereiste.
Die Website www.satsentinel.org stellte die von Clooney mitgegründete Organisation Not On Our Watch in Zusammenarbeit mit dem Uno-Satellitenprogramm UNOSAT, dem US-Internetriesen Google und mehreren Hilfsorganisationen auf die Beine. Sie stellt Satellitenbilder sowie Informationen aus dem Südsudan und Umgebung bereit. Das System stützt sich auf Kartenmaterial von Google, um rechtzeitig auf besorgniserregende Entwicklungen in der Region hinzuweisen.
Die Bevölkerung im Südsudan stimmt am 9. Januar über die Unabhängigkeit der Region vom Rest des Landes ab. Die Volksabstimmung ist der Höhepunkt eines Ende 2005 begonnenen Friedensprozesses, der den zwei Jahrzehnte dauernden Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden des Sudan beendet hatte. Beobachter befürchten, dass sich an dem Referendum neue Gewalt entzündet.
„Wir wollen zu den Bemühungen beitragen, einen Krieg zwischen dem Süden und dem Norden des Sudan zu verhindern“, erklärte Clooneys Mitstreiter bei Not On Our Watch, John Prendergast. Wenn dennoch ein Krieg ausbrechen sollte, solle das Satellite Sentinel Project mit dazu beitragen, „dass die Verantwortlichen sich verantworten müssen und idealerweise Menschenrechtsverstöße im Zusammenhang mit einem Krieg verhindern“.