US-Präsident Barack Obama lobte die Einheit für „gut ausgeführten Job“ und drückte seine persönliche “Bewunderung und Dankbarkeit“ aus.
Fort Campbel. US-Präsident Barack Obama hat die Soldaten des Sonderkommandos ausgezeichnet, das den El-Kaida-Chef Osama bin Laden in seinem pakistanischen Versteck erschossen hat. Nach Angaben der US-Regierung trafen Obama und Vizepräsident Joe Biden am Freitag auf dem Stützpunkt Fort Campbell im Bundesstaat Kentucky hinter verschlossenen Türen mit den Elitesoldaten zusammen. Anschließend hielt der Präsident auf der Basis eine Rede.
Zunächst ließen sich Obama und Biden den Angaben zufolge von ausgewählten Mitgliedern des Sonderkommandos über den dramatischen Einsatz in der Nacht zum Montag unterrichten. Anschließend seien sie mit der gesamten Einheit zusammengekommen, die mit einer sogenannten Presidential Unit Citation für ihre „außergewöhnlichen Dienste und Leistungen“ geehrt worden sei. Obama habe den Spezialkräften „seine persönliche Bewunderung und Dankbarkeit“ ausgedrückt. In der Rede lobte er die Spezialkräfte später für den „gut ausgeführten Job“.
Bereits am Mittwoch hatte Obama dem Chef des US-Kommandos für Spezialkräfte (USSOCOM), Admiral William McRaven, im Weißen Haus für den erfolgreichen Einsatz in Abbottabad gedankt. Am Donnerstag war der Präsident nach New York gereist, wo er einen Kranz am Ground Zero niederlegte und in einer Feuerwache eine kurze Ansprache vor Rettungskräften hielt. Der Besuch auf dem Stützpunkt in Kentucky sollte nach Angaben aus Regierungskreisen der letzte offizielle Termin Obamas im Zusammenhang mit der Tötung Bin Ladens sein. Der Präsident wolle den Eindruck vermeiden, dass er den erfolgreichen Militäreinsatz für politische Zwecke ausschlachtet.
Elitesoldaten der Navy Seals waren in der Nacht zum Montag mit Hubschraubern zum Unterschlupf Bin Ladens im pakistanischen Abbottabad geflogen und hatten das Anwesen gestürmt. Der meistgesuchte Terrorist der Welt wurde nach Angaben der US-Regierung bei dem Einsatz erschossen, seine Leiche anschließend zum Flugzeugträger USS Carl Vinson gebracht und dort nach Feststellung der Identität auf See bestattet. Bin Laden gilt als Hauptdrahtzieher der Terroranschläge vom 11. September 2001 auf das New Yorker World Trade Center und das Pentagon, bei denen rund 3000 Menschen starben.
Die Soldaten des Sonderkommandos gehörten US-Medienberichten zufolge dem sogenannten „Team Six“ an, einer Eliteeinheit innerhalb der Navy Seals. Die Einheit „Naval Special Warfare Development Group“ (DEVGRU) ist so geheim, dass ihre Existenz vom Verteidigungsministerium nicht offiziell bestätigt wird. Die Gruppe wurde nach der gescheiterten Befreiung der Geiseln in der US-Botschaft von Teheran 1980 gegründet. Sie soll unter anderem Kriegsverbrecher auf dem Balkan und Terroristen in Afghanistan und im Irak gejagt haben.