Der Rädelsführer der im Sauerland-Prozess angeklagten Terrorverdächtigen macht vor Gericht keinen Hehl aus seinen Absichten.
Düsseldorf. Im Prozess gegen die Sauerland-Terroristen hat der mutmaßliche Rädelsführer Fritz Gelowicz am Montag mit seiner Aussage begonnen. „Es war ziemlich bald klar, dass wir die gleichen Ansichten hatten und in den Dschihad gehen wollten“, sagte Gelowicz vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht über seine Mitangeklagten. Nach der Rückkehr von einer Mekka-Reise im Jahr 2005 sei es das Ziel gewesen, über Syrien in den Irak einzureisen und dort in den Dschihad zu gehen.
Die vier Angeklagten sollen eine deutsche Zelle der Islamischen Dschihad-Union (IJU) gegründet und Anschläge mit Autobomben in Deutschland geplant haben. Die Anklage lautet unter anderem auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags.
Nach einer mehrmonatigen Sommerpause hatten die mutmaßlichen Terroristen für Montag umfangreiche Geständnisse vor Gericht angekündigt. Die vier Männer haben in den vergangenen Wochen in Vernehmungen durch das Bundeskriminalamt ihre Aussagen gemacht. Diese sollen nun auch in die Hauptverhandlung eingeführt werden.
Das Geständnis des zum Islam konvertierte Gelowicz soll nach Aussagen seines Verteidigers Dirk Uden den Zeitraum von 2004 bis zu seiner Verhaftung im September 2007 umfassen.