Der Kita-Tarifstreit ist beendet. Arbeitgeber und Gewerkschaften einigten sich, die Erzieherinnen bekommen pro Monat 120 Euro mehr.
Frankfurt/Main. Nach Arbeitgebern und Bildungsgewerkschaft GEW billigte am Montagnachmittag auch die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di das Papier, wie deren Vorsitzender Frank Bsirske in Frankfurt mitteilte. Eine Konferenz der ver.di-Streikleiter hatte zuvor dem Entwurf zustimmen müssen.
Damit gibt es im monatelangen Tarifstreit bei kommunalen Kindertagesstätten und Sozialeinrichtungen einen Abschluss. Zwar muss die Tarifkommission von ver.di dem Kompromiss noch zustimmen. Dabei handele es sich jedoch um eine Formsache, hieß es. Der 17 Seiten umfassende Vertragsentwurf sieht deutliche Gehaltssteigerungen für die 220 000 Beschäftigten in kommunalen Kitas und Sozialeinrichtungen vor. Die Einigung bedeute, dass Erzieherinnen künftig im Schnitt 120 Euro mehr im Monat bekämen, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske vor Journalisten in Frankfurt am Main. Für Städte und Gemeinden heiße dies Mehrkosten von 500 bis 700 Millionen Euro im Jahr, sagte der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), Thomas Böhle.
Bsirske sagte, neben der Tariferhöhung sei auch ein Tarifvertrag zur Gesundheitsförderung erreicht worden. Zudem solle es künftig pro Monat und Erzieherin einen Sozialpädagogen mehr geben. Die Kita-Beschäftigten kämpften seit Mitte Mai mit Streiks um mehr Gehalt und mehr Gesundheitsschutz.
Der Kita-Tarifkonflikt hatte sich über mehrere Monate hingezogen. Die Verhandlungen hatten im Januar begonnen, waren im April aber gescheitert. Seit Mai waren die weiteren Gespräche immer wieder von Streiks an kommunalen Kindertagesstätten begleitet worden. Die Erzieherinnen bekamen für ihre Forderung nach mehr Gehalt auch Unterstützung aus der Politik, zum Beispiel von Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) und SPD-Chef Franz Müntefering.